Kultur in Meerbusch „Drei Schwestern“ im Forum Wasserturm in Lank

Lank-Latum · Zum Team des Düsseldorfer Seniorentheaters gehören vier Laien-Darstellerinnen und -Darsteller aus Meerbusch. Sie freuen sich auf das Gastspiel am Sonntag, 13. März, im Forum Wasserturm.

 Rolf Kaulmann aus Meerbusch spielt in dem Stück Arnulf, der eigentlich Andrej heißt.

Rolf Kaulmann aus Meerbusch spielt in dem Stück Arnulf, der eigentlich Andrej heißt.

Foto: RP/SeTa Düsseldorf/Babic Fotografie

(mgö) Endlich wieder auf der Bühne stehen zu können – dieses Gefühl überflügelte im vergangenen Dezember selbst die Premieren-Freude. „Nach zwei Jahren Bühnenpause war das ein besonderes Erlebnis“, erinnert sich Rolf Kaulmann und freut sich auf das Gastspiel am Sonntag, 13. März, im Forum Wasserturm in Lank.

Der Meerbuscher ist seit vielen Jahren im Laien-Ensemble des Düsseldorfer Seniorentheaters (SeTA) aktiv und mit Leidenschaft dabei. Dass er in Anton Tschechows 1901 uraufgeführtem Drama „Drei Schwestern“ die Rolle des Arnulf – im Original Andrej – übernehmen sollte, hat ihn überrascht: „Die Rollen für uns Amateurschauspielerinnen und -schauspieler zwischen 68 und 91 Jahren werden von Kathrin Sievers zugeteilt. Ich war schon oft skeptisch, habe aber immer schnell gespürt, dass sie als Regisseurin genau den richtigen Blick hatte. Sie kennt uns und findet genau den passenden Typus.“

In dem teils auf die Jetztzeit zugeschnittenen Drama mit 15 Darstellerinnen und Darstellern spielen auch die Meerbuscherinnen Lis Gansweid, Gisela Lang und Angelika Niedhart mit. Das gesamte Ensemble ist nicht nur erleichtert, wieder auf der Bühne stehen zu können – auch die Proben dürfen wieder live stattfinden. „Die körperliche Nähe und der Blickkontakt bringen sehr viel mehr Atmosphäre als die Proben per Zoom“, erklärt Rolf Kaulmann. Seit Anfang 2020 waren gemeinsame Proben oder Aufführungen tabu: „Die Texte wurden zuhause gelernt, und auch die ersten Textproben aus dem Wohnzimmer per Zoom gestaltet.“

 Das Seniorentheater Düsseldorf führt „Drei Schwestern“ auf.

Das Seniorentheater Düsseldorf führt „Drei Schwestern“ auf.

Foto: RP/SeTa Düsseldorf

Die Goldoni-Komödie „Pattaya, Pattaya“ war dann im Internet zu sehen. Erst im August 2021 haben die Seniorendarsteller für die „Drei Schwestern“-Proben im Düsseldorfer Zentrum Plus der Caritas in Bilk einen Raum gefunden: „Alle waren geimpft und der Raum gut belüftet. Oft war es ungemütlich und kühl – aber das haben wir gern hingenommen.“ Und es hat sich gelohnt: „Die Regisseurin bezeichnet uns als spielfreudig“, berichtet Rolf Kaulmann. Er stellt seine Rolle in dieser Inszenierung so dar: „Arnulf, der eigentlich Andrej heißt, scheitert kläglich, als er bei einer Benefizgala Ludwig van Beethovens letzte Sonate, Nr. 32, spielen will. Auch mit seiner Liebe zu Nicole hat er kein Glück. Es ist eine interessante Charakterstudie, die ich gern spiele.“ Gisela Lang, die die jüngste Schwester Iris spielt, träumt von der Zukunft, scheitert aber ebenfalls. Angelika Niedhart fühlt sich als Schwester Nicole dieser Schicksalsgemeinschaft nicht ganz zugehörig. Sie lebt ihre Jugendträume aus, soweit es ihr möglich ist. Sascha dagegen – gespielt von Lis Gansweid - hält alle Fäden in der Hand. Damit beschreibt Tschechow eine Schicksalsgruppe, die ausbrechen möchte, sich nach Veränderungen sehnt. Die Akteure wollen aus einem Provinznest nach Moskau – „Auf nach Moskau“ scheint die Devise.

Die Laien-Darstellerinnen und -Darsteller stehen mit Begeisterung auf der Bühne: „Gerade im Alter ist das eine tolle Erfahrung“, sagen sie. „Und das Gastspiel im Forum Wasserturm vor heimischem Publikum ist etwas ganz Besonderes.“

„Drei Schwestern“, Sonntag, 13. März, 18 Uhr, Forum Wasserturm, Rheinstraße 10 in Lank. Eintrittskarten zum Preis von 16,50 Euro gibt es noch im Fachbereich Kultur (Karten-Hotline 02159/916251), in den Buchhandlungen in Lank und Osterath und an der Tageskasse.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort