Auftritt in Neuss Ein Tanz durch die Geschichte der Ballettschule

Düsseldorf · Mit dem Stück „Das verzauberte Märchenbuch“ ist die Osterather Tanzschule von Greetje und Adri Groenendyk auf die Bühne zurückgekehrt.

Die Ballettschule aus Osterrath brachte „Das verzauberte Märchenbuch“ auf die Bühne des Rheinischen Landestheaters in Neuss.

Die Ballettschule aus Osterrath brachte „Das verzauberte Märchenbuch“ auf die Bühne des Rheinischen Landestheaters in Neuss.

Foto: EDUARD STRAUB

Ganze Familien strömten am Samstag und Sonntag ins Rheinische Landestheater in Neuss zur Ballettaufführung „Das verzauberte Märchenbuch“. Wenn Greetje Groenendyk eine ihrer Inszenierungen auf die Bühne bringt, bleibt kein Platz leer, und das gleich vier Mal hintereinander. Nach drei Jahren Corona-Pause war das Bedürfnis besonders stark, den talentierten Nachwuchs aus der Ballettschule von Greetje und Adri Groenendyk in Osterath tanzen zu sehen. Nach gut zwei Stunden voller magischer Momente gab es zum Schluss noch ein prachtvolles Bild zu sehen: Als sich beim Applaus alle noch einmal zeigten, durften dann auch gern ein paar Tränchen fließen vor Rührung und Bewunderung.

„Das verzauberte Märchenbuch“ ist ein perfekt inszenierter Streifzug durch die jahrzehntelange Geschichte der Ballettschule, gestaltet mit Höhepunkten aus früheren Stücken. Am Anfang sieht man Greetje Groenendyk als Großmutter im Lehnsessel sitzen. Ihre zwei Enkelinnen legen ihr ein Märchenbuch in den Schoß. Mit seligen Erinnerungen nickt sie ein. Die Puppenfee berührt sie sanft mit ihrem Zauberstab und lässt die Märchen nacheinander lebendig werden. Jedem Ausschnitt wird über Projektionen ein anderer Hintergrund beigefügt. Diese optische Bereicherung macht das Ballett noch beeindruckender.

Szenen, die das Herz erwärmen, gibt es viele. Bei „Der kleine Wassermann“ entzücken die Allerjüngsten als hüpfende Fröschlein, tanzen türkisfarbene Libellen, schweben die Größeren als elegante „silbernen Wellen“ über die Bühne. Es bildet sich ein bunter Bilderbogen aus Inszenierungen wie „Schneewittchen“, „Nussknacker“, „Alice im Wunderland“ oder „Die Schneekönigin“, mit klirrender Kälte, glitzernden Schneebienchen, Teufel und Eisvogel. Hübsch sind auch die niedlichen Mohnblümchen bei „Der Zauberer von Oz“, während eine Spitzentänzerin zu „Some­where Over the Rainbow“ mit feiner Akkuratesse ihre Kreise zieht. Und welche Ballettschülerin würde nicht davon träumen, einmal „Dornröschen“ zu sein?

Es muss eine hohe Kunst und unglaubliche Mühe dahinterstecken, alle diese Solisten und Kindergruppen anzuspornen und sie auf den Punkt zu Disziplin und Höchstleistungen zu befähigen. Zu verdanken ist das in erster Linie Greetje Groenendyk, die für Leitung, Bühne, Choreografie und Einstudierung verantwortlich ist. Aber auch ihren Co-Choreografinnen Iris Kourdoumpa, Marie Enners und Hee-Jin Becky Park. Und ohne die fantasievollen Kostüme von Ingrid Liebrecht und Inge Grothe-Rosenberg wäre der Märchenzauber nur halb so schön. Mit Szenen aus dem Ballett „Die vier Jahreszeiten“ von 2019 zu Vivaldis einschmeichelnder Musik klingt die bezaubernde Inszenierung aus. Rauschender Applaus und verdiente Jubelrufe für alle Mitwirkenden.

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