Gesperrte L 137 in Meerbusch L 137 in drei Wochen wieder befahrbar

Büderich/Strümp · Straßen.NRW gibt für die Moerser Straße zwischen Büderich und Strümp schon bald wieder grünes Licht. Die Sperrung soll nach Einbau eines Provisoriums aufgehoben werden. Die große Sanierung erfolgt dann im Sommer.

 So sieht es zurzeit noch unter der Fahrbahndecke aus. Bald werden neue Rohre verlegt und die Hohlräume geschlossen.

So sieht es zurzeit noch unter der Fahrbahndecke aus. Bald werden neue Rohre verlegt und die Hohlräume geschlossen.

Foto: RP/Stadt Meerbusch

An der voll gesperrten L137 zwischen Büderich und Strümp ruhen nach wie vor die Bauarbeiten. „Die Umleitungsverkehre laufen inzwischen reibungslos, Staus gibt es keine“, teilte ein Sprecher der Stadt am Dienstag mit. Gleichwohl gingen bei der Verwaltung vermehrt Beschwerden über Autofahrer ein, die verbotenerweise Schleichwege durch die Issel und über den Mönkesweg nutzen. „Die Stadt und der ebenfalls beteiligte Deichverband Meerbusch haben alles getan, um Straßen.NRW zu helfen“, sagt Bürgermeister Christian Bommers. „Jetzt liegt der Ball zu 100 Prozent beim Landesbetrieb.“

Diesen Ball hat Straßen.NRW nun aufgenommen und sichert eine rasche Lösung zu. Man habe alle Kräfte gebündelt, Ortstermine mit Ingenieuren und Kanalrohrherstellern abgehalten und könne nun mit einer zügigen, provisorischen Lösung aufwarten, wie der Leiter der Regionalniederlassung Niederrhein von Straßen.NRW, Ekkehard Deußen, am Dienstag auf Nachfrage mitteilte.

Für das marode Rohr werde eines mit einem geringeren Durchmesser bestellt und in das defekte Rohr geschoben. Verbleibende Hohlräume würden mit flüssigem Beton aufgefüllt, dann könne die Fahrbahndecke wieder geschlossen werden. Dies alles könne in einem Zeitraum von zwei bis drei Wochen passieren. Die L137 wäre dann wieder befahrbar. Auf einen genauen Tag der Wiederöffnung der Moerser Straße wollte sich Deußen nicht festlegen. Aber die Ampel stehe auf Grün für eine baldige Durchfahrt, zumal auch der Besitzer des Nachbargrundstücks, das für die Arbeiten betreten werden müsse, Zustimmung signalisiert habe. Der Experte versicherte auch, dass das Provisorum für den Übergang sicher sei – mit einer Geschwindigkeitsreduzierung sei nicht zu rechnen – aber nur bis zur Grundsanierung Bestand haben könne.

Neben all diesen „schnellen, provisorischen Arbeiten“ laufen bei Straßen.NRW auch Vorbereitungen für die große Sanierung der Moerser Straße während der Sommerferien. Darauf hatte auch Bürgermeister Bommers immer wieder gedrängt: „Wir wollen, dass im Zuge der Bauarbeiten auch die schon seit Jahren bestehenden Fahrbahnschäden in Fahrtrichtung Büderich beseitigt werden. Wenn man die Straße schon voll sperrt, ist es doch naheliegend, das gleich mit zu erledigen.“ Die nun geplante „große Sanierung“ beinhaltet laut Straßen.NRW sowohl das Unterirdische als auch die Sanierung der Fahrbahn. „Dafür müssen wir große wasserrechtliche Genehmigungen einholen, Arbeiten ausschreiben, planen und koordinieren“, sagte Ekkehard Deußen. Die Sommerferien seien für die Arbeiten und eine damit wieder nötige Sperrung der L137 ausgewählt worden, weil dann keine Schulbusse verkehren und der Autoverkehr reduziert sei.

Da Deußen früher selbst bei der Stadt Meerbusch angestellt war, weiß er um die Brisanz der Verkehrsader für Meerbusch. „Wir wollen jetzt eine rasche Lösung“, versicherte er. Die sechs Monate Ruhe bis zu den Sommerferien sollen für geplante, wohlorganisierte Arbeiten genutzt werden. „Jetzt sind wir von den Hohlräumen überrascht worden und mussten schnell mit der Sperrung handeln“, erklärt der Niederlassungsleiter. Im Sommer würden sich die Meerbuscher auch mit der Sperrung besser arrangieren können, sich besser darauf vorbereiten. Jetzt aber dürfen sich die Meerbuscher erst einmal auf die Öffnung der Moerser Straße freuen, müssen keine Schleichwege mehr fahren oder im Stau stehen. Noch am Dienstagvormittag hatte Bürgermeister Christian Bommers die geringen Einflussmöglichkeiten der Stadt „als letztes Glied in der Kette“ – wie so oft bei regionalen Projekten – beklagt und die Situation als „unbefriedigend“ bezeichnet.

Schäden im unterirdischen Durchlass des Mühlenbaches, der nahe der Ausfahrt zum Park & Ride-Platz die Straße unterquert, hatten unmittelbar unter der Asphaltdecke zu Unterspülungen und Hohlräumen geführt. Das Fazit der Ingenieure nach einer ersten sogenannten Bauwerksprüfung: Die Sicherheit für den Autoverkehr ist nicht mehr gewährleistet, die L137 muss komplett gesperrt werden. Klar ist inzwischen, dass der Bachdurchlass nicht repariert werden kann, sondern komplett erneuert werden muss. Wie der neue Durchlass aussehen muss, wird derzeit berechnet. Maßgabe für die Berechnungen der Ingenieure ist die sogenannte hydraulische Belastung, mit der der Mühlenbach im Falle eines extremen Hochwassers auf den Bachdurchlass drücken könnte. Liegt das Ergebnis vor, kann Straßen.NRW entscheiden, welche Art von Durchlass eingebaut werden muss – ein neues Rohr, ein neues Rechteckprofil oder eine flache Brücke. Die Bauzeit (inklusive Planung und Materialbeschaffung) werde dann von der gewählten technischen Lösung abhängen, heißt es bei Straßen.NRW.

Der Rhein-Kreis Neuss als Untere Wasserbehörde hat inzwischen Bereitschaft signalisiert, alle für das Projekt nötigen Maßnahmen am Mühlenbach schnell zu genehmigen. Vorausgesetzt, dass alle Vorgaben des Hochwasserschutzes beachtet werden.

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