Zeugen gesucht 200.000-Euro-Porsche in Büderich geklaut

Anfang vergangener Woche wurde aus einer Tiefgarage in Büderich ein 200.000 Euro teurer Porsche-Oldtimer gestohlen. Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen des Vorfalls, der Eigentümer verspricht einen Finderlohn.

 Ralf Kiwit hatte den Oldtimer in einer Tiefgarage in Büderich untergestellt, aus der das silberne Fahrzeug von Unbekannten entwendet wurde.

Ralf Kiwit hatte den Oldtimer in einer Tiefgarage in Büderich untergestellt, aus der das silberne Fahrzeug von Unbekannten entwendet wurde.

Foto: Kiwitt

Anfang der vergangenen Woche wurde der Porsche Carrera 911 des Büderichers Ralf Kiwit aus einer Tiefgarage an der Niederdonker Straße gestohlen. Dass das Opfer überhaupt von dem Diebstahl erfuhr, verdankt es einem Zufall, da Kiwit das Sammlerstück vermutlich erst im Frühjahr wieder gefahren wäre.

Ein Freund rief ihn am Freitagmittag an, um sich nach dem Urlaub von Ralf Kiwit zu erkundigen, da das Opfer zuvor drei Wochen in Spanien verbracht hatte. Dabei erwähnte der Freund beiläufig, dass er die Rückkehr von Ralf Kiwit bereits am Fehlen des Porsches in der Tiefgarage, die auch von ihm genutzt wird, bemerkt habe. Doch das lag nicht an einer spontanen Spritztour des Besitzers, sondern an einem Diebstahl des Sammlerstücks. Da der besagte Freund das Fahrzeug am Sonntagabend noch in der Tiefgarage gesehen hatte, muss sich der Diebstahl zwischen Sonntagabend und Dienstagmorgen ereignet haben. Die Garage ist von außen nicht einsehbar, weshalb Kiwit vermutet, dass Profis am Werk waren. „Die Diebe müssen Kenntnisse von der Tiefgarage gehabt haben.“

Dafür spreche auch, dass sich bereits vor einem Jahr ein ähnlicher Vorfall in der Tiefgarage ereignet hatte. Damals waren zwei Motorräder eines anderen Anliegers entwendet worden. Auch dieses Mal hätten sich die Diebe wieder an den beiden inzwischen ersetzten Motorrädern zu schaffen gemacht und ein Kettenschloss mit einem Bolzenschneider geöffnet. Doch offenbar verhinderte eine weitere Alarmsicherung den Diebstahl der beiden Fahrzeuge. Für Ralf Kiwit hat der gestohlene Porsche Carrera 911 vor allem einen ideellen Wert. 1974 hatte er das Auto – damals als Neuwagen – gekauft. Zudem gibt es von dem Modell weltweit nur 197 Exemplare. Das macht den Wagen mit einem Wert von rund 200.000 Euro aber auch in finanzieller Hinsicht sehr wertvoll. Den Schaden bekomme er zwar von seiner Versicherung ersetzt, doch das sei nur ein schwacher Trost. „Der emotionale Wert lässt sich nicht ersetzen.“

Direkt nach dem Telefonat erstattete Ralf Kiwit Anzeige bei der Meerbuscher Polizei, die inzwischen nach dem Fahrzeug fahndet. Doch die Beamten hätten ihm wenig Hoffnungen gemacht, sein Auto wiederzusehen. Das belegt auch die Statistik. Gerade einmal 11,6 Prozent der Autodiebstähle in Meerbusch im vergangenen Jahr konnten aufgeklärt werden. Ein verhältnismäßig niedriger Wert, denn im gesamten Rhein-Kreis liegt die Aufklärungsquote bei 19,6 Prozent. Ohnehin werden in Meerbusch überproportional viele Autos gestohlen. Mit 43 Diebstählen kamen im Jahr 2019 auf 10.000 Einwohner knapp acht gestohlene Fahrzeuge. Dieser Wert ist im Rhein-Kreis deutlich niedriger. Dort wurden im selben Jahr 214 Autos gestohlen, was einen Wert von knapp fünf Diebstählen pro 10.000 Einwohner ergibt.

Ralf Kiwit gibt die Hoffnung trotzdem nicht auf und verspricht einen Finderlohn von 15.000 Euro für Hinweise, die zur Beschaffung des unbeschädigten Fahrzeugs führen. Angaben zum Diebstahl des silbernen Porsches mit dem Kennzeichen NE-RK-777 nimmt die Polizei in Meerbusch unter Telefon 02131 3000 entgegen.

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