Natur in Meerbusch Biotop Latumer See soll neu erfasst werden

Meerbusch · Im Umweltausschuss am Donnerstag entscheiden die Mitglieder über einen Bürgerantrag. Zuvor hatten Pläne der Stadt bei vielen Anwohnern für Aufsehen gesorgt.

 Der Latumer See ist ein beliebter Ausflugsort.

Der Latumer See ist ein beliebter Ausflugsort.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Pläne der Stadt, den Uferbereich des Latumer Sees für eine bessere Freizeitnutzung neu zu gestalten, hatten in Lank-Latum für Aufruhr gesorgt. Anwohner hatten ein Aktionsbündnis Latumer See gegründet und in einem Bürgerantrag umfangreich ihre Bedenken gegen die Pläne dokumentiert. Nun hat die Verwaltung auf die Einwände der Bürger reagiert. Über eine entsprechende Beschlussvorlage entscheiden die Mitglieder des Ausschusses für Klima, Umwelt und Bau am Donnerstag, 3. Februar um 17 Uhr in der Realschule Osterath. 

Die Bürgeranregung hatte darauf verwiesen, dass das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW den Latumer See als schützenswertes Biotop ausgewiesen hatte. Da die Kartierung des Biotops veraltet ist, hat die Verwaltung nun deren Aktualisierung beantragt. Diese soll noch in diesem Jahr, spätestens 2023 beauftragt werden. Ziel sei es, die schützenswerte Flora und Fauna in dem kompletten Bereich zu erfassen. Die Ergebnisse könnten als Grundlage für weitere politische Beratungen dienen. 

„Dass die Stadt das Biotop neu kartieren lässt, ist eine gute Nachricht. Das haben wir uns gewünscht“, erklärte Birgit Jansen vom Aktionsbündnis. Begrüßt wird dieser Schritt auch von Franz-Josef Jürgens, Chef des Heimatkreises Lank. „Auf diese Weise wird Klarheit herbeigeführt, was man in welchen Bereichen tun darf und was nicht.“

Nachdem die Planungsstudie Landschaftsarchitekt Armin Henne aus Wuppertal im September im Umweltausschuss vorgestellt worden war, hatte die Stadt erklärt, es handele sich um eine mögliche Grundlage zur weiteren Diskussion. Für den Haushalt 2022 wurden dafür keine Mittel eingestellt.

Die Anwohner befürchten negative Folgen einer Umgestaltung und sprechen von einer „groß angelegten Zerstörung von Lebensräumen geschützter Arten“. Sie weisen darauf hin, dass gerade in den Uferbereichen viele Tiere Nahrung, Schutz und Laichmöglichkeit finden. Ausführlich widmen sich die Bürger den heimischen Pflanzenarten am Latumer See. Sie führen zahlreiche Beispiele für geschützte Pflanzen an und solche, die als Lebensgrundlage für verschiedene Falter dienen. Auf der Südseite seien noch einige europäische Schwarzpappeln zu finden. Deren Zahl wird in Deutschland auf 3000 geschätzt.

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