Wohnen in Meerbusch Baustelle für Lindenhof dehnt sich aus

Büderich · Bis Mitte 2024 sollen Umbau und Sanierung der alten Hofanlage fertig sein. Neben elf Wohnungen ist eine Gastronomie geplant.

Seit Mitte Dezember steht ein Kran auf der Baustelle des Lindenhofs.

Seit Mitte Dezember steht ein Kran auf der Baustelle des Lindenhofs.

Foto: Dominik Schneider

Die Vorarbeiten für den Umbau und die Sanierung des Lindenhofs an der Dorfstraße haben begonnen. Die ehemalige Hofanlage aus dem 14. Jahrhundert wurde in der Zeit von 1861 bis 1906 mehrfach umgebaut und steht zum Teil unter Denkmalschutz. Der Architekt Caspar Schmitz-Morkramer plant dort den Bau von elf Wohnungen mit Größen zwischen 70 und 200 Quadratmetern, zum Hof hin sollen kleine Stadthäuser entstehen. Außerdem möchte er die frühere Nutzung für eine Gastronomie wieder aufnehmen. „Wir wollen im ersten Halbjahr 2024 – spätestens im Juni – fertig sein“, sagt Schmitz-Morkramer.

Der Bauherr hatte im April vorigen Jahres seine Pläne im betreffenden Ausschuss vorgestellt. Sie waren bei den Politikern auf große positive Resonanz gestoßen. Zuvor hatten Bürger angesichts von Abbrucharbeiten die Sorge geäußert, dass der Denkmalschutz nicht ausreichend beachtet würde. Diese Befürchtung konnte aber ausgeräumt werden. In Abstimmung mit der Denkmalpflege würden bei den Arbeiten kleinere Funde fotografisch dokumentiert, erklärte Schmitz-Morkramer, bei größeren werde die Denkmalpflege hinzugerufen.

Bei den Vorarbeiten auf dem Gelände musste der Bauherr feststellen, dass die Bodenverhältnisse auf dem Areal des Lindenhofs überraschend schlecht waren und wenig Halt boten. Daher sei zunächst einmal die Baugrube gegenüber den benachbarten Bestandsbauten und dem öffentlichen Raum mit Verbaumaßnahmen gesichert worden. Weniger überraschend hingegen ist die nach wie vor schwierige Lage auf dem Markt für Baumaterialien. Zum Teil könnten Handwerker deshalb gar keine Preise nennen, berichtet Schmitz-Morkramer. Beispielsweise sei Ton schwer verfügbar und damit auch Dachziegel. Doch das Problem sei nun gelöst. Auf den Neubauten sind Photovoltaikanlagen geplant, aber auch an die Module dafür sei schwer heranzukommen. Derzeit noch in der Überlegung ist, dass sie nicht auf das Dach montiert werden, sondern selbst die Dachhaut bilden.

Über die Besonderheiten der Baustelle hat die Stadt die Bürger informiert: Wegen der Sensibilität des Geländes mit dem benachbarten Mahnmal Alter Kirchturm, mit städtischen Grünflächen und historischer Bausubstanz wurden für die etwa einjährige Bauzeit konkrete Auflagen für die Baustelleneinrichtung erlassen. Demnach darf der Bauherr eine öffentliche Grünfläche zwischen Lindenhof, Turm und Dorfstraße nutzen, um Baumaterial und Gerätschaften unterzubringen.

Damit die historische Linde neben dem Turm keinen Schaden nimmt, darf der Wurzelbereich jedoch nicht durch schwere Lasten oder Geräte verdichtet werden. Aus Sicherheitsgründen wird der Bürgersteig entlang der Baustelle gesperrt; an der Fassade soll ein Gerüst aufgebaut werden. Auch eine vorübergehende Sperrung des Friedhofweges ist mit der Stadtverwaltung abgestimmt.

„Durch die Baustelle wird das Gelände des Alten Kirchturms leider ein Jahr lang stark beeinträchtigt“, sagt Anna Hardenberg, stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Grünflächen in der Stadtverwaltung. Um das Bild nicht allzu sehr zu stören, werde die Baustelleneinrichtung mit einem Sichtschutzzaun eingefasst. Die Kirchengemeinde St. Mauritius und Heilig Geist ist informiert. Veranstaltungen der Kirche oder auch der Schützenbruderschaft am Kirchturm sollen wie gewohnt stattfinden können. Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, wird der Bauherr die Grünflächen komplett wieder herstellen und in Absprache mit der Stadtverwaltung neu bepflanzen.

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