Besserung in Sicht Stau-Chaos: Stadt analysiert Verkehr auf Römerstraße

Meerbusch · Die Straße war bereits im Bau- und Umweltausschuss Thema, auch Stadt und Rheinbahn streben Änderungen an.

 Lkw machen den Anwohnern der Römerstraße das Leben schwer.

Lkw machen den Anwohnern der Römerstraße das Leben schwer.

Foto: Falk Janning

Die Römerstraße hat ein unglückliches Schicksal – sie ist Schulweg und Durchfahrtsstraße zugleich. Lkw fahren durch das Wohngebiet, um Lebensmittelgeschäfte anzufahren, Anwohner leiden unter Lärm, Dreck und Stau.

 Daniel Meffert von der CDU-Fraktion

Daniel Meffert von der CDU-Fraktion

Foto: RP/fgter

Insbesondere seit dem Bau des Industriegebiets in Neuss habe sich die Lage deutlich verschlimmert, seit drei Jahren sei der Krach und Geruch nicht mehr erträglich, berichtete Karen Meier unserer Redaktion. „Wir befürchten, bis etwas unternommen wird, ist der Schaden bereits zu groß“, sagte die Anwohnerin. Nachdem unsere Redaktion gestern über das Thema berichtet hatte, haben sich jetzt auch Stadtvewaltung und Kommunalpolitik geäußert und versichert: Sie sind an dem Thema „Römerstraße“ dran. „Im Zuge des Radwege-Konzeptes wurde die Verwaltung beauftragt, mit Neuss und Düsseldorf zu regeln, dass das Gewerbegebiet zum Beispiel über den Handweiser erschlossen wird“, sagt Daniel Meffert von der CDU. Es sollte ein Fahrradweg auf der Straße entstehen, da der bisherige auf dem Fußgängerweg zu klein sei. Durch den Lkw-Verkehr sei das aber zum einen nicht sicher und zum anderen würde das Entfernen von Parkplätzen für neue Probleme sorgen. „Das ist einfach unglücklich geplant von der Neusser Seite“, sagt Meffert. Von der A 52 aus Neuss kommend könne man entweder über den Laacher Weg oder die Römerstraße zu den Discountern kommen. Da für den Laacher Weg ein Lkw-Durchfahrverbot gilt, müssen die Lastwagen über die Römerstraße fahren.

 Technischer Dezernent Michael Assenmacher

Technischer Dezernent Michael Assenmacher

Foto: stadt mb

Ähnlich problematisch gestaltet sich auch die Erschließung des Krefelder Hafens über das Lank-Latumer-Gebiet. Dort wurde auf so genannte „Topo-Boxen“ zurückgegriffen, um den Verkehrsfluss zu analysieren. Das passiert jetzt auch an der Römerstraße: „Im vergangenen Jahr wurden dort auch schon Messungen durchgeführt“, sagt der Technische Dezernent Michael Assenmacher. Außerdem gebe es Bestrebungen, mit der Rheinbahn eine Veränderung zu schaffen. „Die Rheinbahn hat vor allem morgens im Berufsverkehr Probleme mit den Bussen vom Laacher Weg zum Deutschen Eck zu fahren, da dort noch auf der Römerstraße geparkt werden kann“, sagt Assenmacher. Zusätzliche Haltebuchten sollen es den Bussen ermöglichen, dort besser zu halten. Der Grund für die starke Verkehrsdichte auf der Römerstraße sieht der Technische Dezernent in zwei Punkten: Zum einen die Vergrößerung des benannten Gewerbegebiets in Neuss und zum anderen größere Baumaßnahmen zum Beispiel am Johann-Wienands-Platz. „Dort sind 70 Häuser entstanden. Bauaktivitäten gibt es dort seit über zwei Jahren, aber jetzt nicht mehr so stark.“ Dadurch  habe es mehr Lkw-Verkehr gegeben.

Dass auf der Römerstraße nun endlich etwas passieren soll, findet das Ehepaar Maier super. „Das ist ganz klasse, dass es thematisiert wird. Aber die Idee mit dem Radweg ist Quatsch“, sagt Hans Maier. Auf dem jetzigen Radweg sei gleich Platz für zwei Fahrräder nebeneinander. „So breit ist die Römerstraße nun auch nicht, dass dort noch ein Fahrradweg auf die Straße passt“, sagt der ehemalige Fernverkehr-Fahrer. Vielmehr wünsche er sich weiterhin, dass den Lkw-Fahrern Alternativen aufgezeigt werden. Von Neumann Stahl würden die Kraftfahrzeuge den Weg über die Römerstraße Richtung Autobahn wählen, obwohl auch ein anderer Weg möglich wäre, zum Beispiel über die Heerdter Landstraße und den Handweiser. „In Frankreich hat jedes kleine Dorf eine Umgehungsstraße, nur hier klappt das nicht“, sagt Maier.

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