Lesung in Osterath Grundschulkinder lauschen den Geschichten von „Enno Anders“

In der Buchhandlung von Konrad Mönter hat die Autorin Astrid Frank eine Lesung für Kinder der Eichendorff Gemeinschaftsgrundschule in Osterath gegeben. Dabei konnten die Kinder lernen, dass anders als andere zu sein, nichts Schlechtes ist.

 Die Autorin Astrid Frank durfte nach der Lesung ihren Zuhörern viele Autogramme geben.

Die Autorin Astrid Frank durfte nach der Lesung ihren Zuhörern viele Autogramme geben.

Foto: Monika Götz

„Mein Bruder heißt auch Enno“, sagt Anni stolz. Sie sitzt gemeinsam mit rund 75 Kindern aus der Eichendorff Gemeinschaftsgrundschule Osterath in den Räumen des Buch- und Kunstkabinetts Konrad Mönter und hört sich Geschichten aus dem Buch „Enno Anders“ an. Die Geschichten um Enno, der mit Nachnamen Anders heißt, sich nicht als Mensch, sondern als Außerirdischer fühlt und damit Dinge sieht und hört, die anderen fremd sind, tragen den Untertitel „Löwenzahn im Asphalt“. Sie wurden von Astrid Frank aufgeschrieben. 1966 in Düsseldorf geboren, studierte sie Germanistik, Biologie und Pädagogik. Sie hat zahlreiche Kinder- und Jugendbücher geschrieben und erzählt: „Das Vorlesen vor Schulkindern gehört seit 20 Jahren zu meinem Berufsbild.“

Der Buchfreund Konrad Mönter fasst die Bedeutung einer solchen Vorlesestunde zusammen: „Es ist unglaublich wichtig, die Kinder zum Lesen zu motivieren und an das gedruckte Buch heranzuführen.“ Martina Arntjen, Leiterin der Eichendorffschule, und Lehrerin Elke Raudenkolb sehen das ähnlich. Sie haben die Viertklässler in das Buchkabinett begleitet und freuen sich über die rege Teilnahme an der Lesung. Denn das Interesse an der Geschichte ist groß. Viele Zeigefinger gehen hoch, wenn Astrid Frank eine Lesepause macht.

Schließlich regen Ennos Erlebnisse an. Sie zeigen, dass in jedem Kind ein Stück Enno stecken kann – er zieht seinen Pullover falsch herum an, schafft es nicht, den Tisch zu decken und bekommt Probleme mit den Eltern oder in der Schule. Enno hat es schwer, er hat einen Tick, aber zum Glück auch seinen Freund Olsen. „Wie schwer ist es, sich solche Geschichten einfallen zu lassen?“, wollen die Kinder wissen. Astrid Frank, die Söhne im Alter von zwölf und 19 Jahren hat, erklärt: „Kreativität ist wie ein Muskel, er muss trainiert werden. Dann kommt vieles von allein.“ Aber Anni, Helena, Elias, Nika, Moritz, Paul, Timm, Frederik, Ramza, Mira, Clemens und alle anderen Schüler wollen auch wissen, wie lange die Kinderbuchautorin an einem Buch schreibt: „Das kann zwischen vier Monaten und vier Jahren dauern.“ Da staunen die Schüler und finden: „Das Buch über Enno ist gut. Es hat sehr viel Spaß gemacht, zuzuhören. Das möchten wir gern weiterlesen.“

Ans Weiterlesen hat Konrad Mönter auch gedacht. Da der Welttag des Buches am 23. April in diesem Jahr in den Osterferien lag, hat er die Lesung verschoben. Und damit auch sein seit zehn Jahren gepflegtes Ritual, die Kinder an dem Welttag mit einem Buch zu beschenken. Zum Abschied bekamen die 75 Viertklässler „Der Geheime Kontinent“ überreicht. „Ich schenke euch eine Geschichte“, sagte Konrad Mönter. Die Autorin konnte sich auch freuen. Alle Kinder wollten von ihr ein Autogramm.

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