Rund 300 Teilnehmer in Meerbusch Eine Demo für das Radfahren

Meerbusch · Unter dem Motto „Radeln für ein gutes Klima“ haben sich bei der dritten Meerbuscher Radnacht rund 300 Teilnehmer auf einen 26 Kilometer langen Rundkurs durch das Stadtgebiet gemacht.

 Auch wenn es auf dem Fouesnantplatz ganz schön voll war: Die Zahl der Teilnehmer lag mit knapp 300 deutlich unter der früherer Veranstaltungen.

Auch wenn es auf dem Fouesnantplatz ganz schön voll war: Die Zahl der Teilnehmer lag mit knapp 300 deutlich unter der früherer Veranstaltungen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Die zehnjährige Stina zeigte sich sehr begeistert. „Heute dürfen wir bei Rotlicht über die Straße fahren. Das finde ich echt super, weil es sonst nicht erlaubt ist“, sagte die Schülerin und trat kräftig in die Pedale. Gemeinsam mit ihrem Vater Ralf Pütz nahm sie am Freitagabend an der dritten Meerbuscher Radnacht teil. Die Aktion war gleichzeitig der Auftakt für das Stadtradeln.

Begleitet von Polizei, Feuerwehr und Johanniter machten sich knapp 300 Personen auf den 26 Kilometer langen Rundkurs durch Meerbusch. Im Vergleich zu den ersten beiden Auflagen der Radnacht war die Teilnehmerzahl deutlich zurückgegangen. Beim ersten Mal hatten 2018 mehr als 500 Radler an der Tour durch die Stadt teilgenommen, 2019 zählten die Organisatoren sogar 630 Menschen. In den beiden vergangenen Jahren war die Veranstaltung jeweils wegen Corona ausgefallen. In der Pandemie sah Bürgermeister Christian Bommers auch den Hauptgrund, aus dem die Gruppe diesmal kleiner ausfiel. „Nach der langen Pause läuft alles etwas langsamer an“, sagt er. Das Stadtoberhaupt, das wegen eines medizinischen Eingriffs wenige Tage zuvor selbst nicht mitfahren konnte, hob in der Begrüßungsrede hervor, um was es bei der Radnacht geht: „Es ist eine Demo für das Radfahren in der Stadt, die klimafreundliche Mobilität und die sportliche Betätigung“, sagt Bommers.

Vom Fouesnantplatz in Strümp machte sich der mehrere hundert Meter lang gezogene Tross im gemächlichen Tempo auf den Weg in die Rheingemeinden. Für eine bessere Sichtbarkeit fuhren alle mit gelben Warnwesten bekleidet. Die Einsatzkräfte sperrten zudem die gesamte Strecke ab, so dass die Radler auf allen Hauptverkehrsstraßen die Vorfahrt genossen. Wenn ein kleiner Defekt auftrat, waren Dawid Falda und Stefan Simons vom Fachhändler „Fahrrad-Ecke“ zur Stelle. Die beiden Spezialisten begleiteten die Tour mit einem Servicewagen und nahmen bei Bedarf kleinere Reparaturen vor. „Gleich nach 100 Metern mussten wir für jemanden den Reifen aufpumpen. Bei einer anderen Person hatte sich der Sattel am Fahrrad aus der Verankerung gelöst. Ansonsten war es recht ruhig“, sagte Simons.

Über Lank-Latum führte die Route nach Bösinghoven, wo sich alle Teilnehmer bei einer Pause auf dem Sportplatz am Windmühlenweg erfrischen konnten. Über Osterath ging es dann zum Ziel, dem Dr.-Franz-Schütz-Platz in Büderich, wo der Pulk nach gut zweieinhalb Stunden ankam. „Meine Frau und ich fahren ohnehin gerne Rad, deshalb sind wir schon zum dritten Mal dabei. Man kann gemütlich durch Meerbusch radeln und dabei andere Leute kennenlernen“, sagte Rentner Matthias Vogt. Für Familie Feldmann stand vor allem der Umweltaspekt im Vordergrund. „Jeder kann seinen kleinen Beitrag zur Verbesserung des Klimas leisten, daher unterstützen wir eine Aktion, die für das Fahrradfahren wirbt, sehr gerne“, sagte Mutter Hannah, die gemeinsam mit Ehemann Thomas und den beiden Kindern Finn (12) und Clara (9) unterwegs war.

Der Büdericher Philip Mes schlug in die gleiche Kerbe: „Meerbusch eignet sich hervorragend zum Radfahren, daher wäre es schön, wenn wir anregen könnten, für kleinere Strecken das Auto stehen zu lassen.“ Der Personal-Trainer hat sich vorgenommen, in den kommenden drei Wochen möglichst viel Zeit auf dem Rad zu verbringen. Schließlich gilt es beim Meerbuscher Stadtradelns, bis zum 26. Mai jede Menge Kilometer zu sammeln. Mitmachen können alle, die im hiesigen Stadtgebiet wohnen, arbeiten, einem Verein angehören, eine Schule besuchen oder politische Mitglieder sind. Um teilzunehmen, kann jeder unter www.stadtradeln.de/meerbusch einem bestehenden Team beitreten oder ein eigenes gründen. Philip Mes überlegt, an einem Tag sogar einmal 24 Stunden lang durch Meerbusch zu fahren. „Das muss ich aber noch mit meiner Frau besprechen“, sagte der Extremsportler lachend. Die kleine Stina hat bereits die Radnacht glücklich gemacht. „Es hat echt Spaß gemacht. Nächstes Jahr bin ich wieder dabei.“

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