Meerbusch Limberg fast gerettet

Düsseldorf · Die noch terminierte Zwangsversteigerung von Ausstellungshalle, Werkstatt und Büro des Autohauses in Lank-Latum findet wahrscheinlich nicht statt. Die Sparkasse hat sich mit dem Eigentümer verständigt.

Lank-Latum Noch steht die Zwangsversteigerung des mehr als 6000 Quadratmeter großen Grundstücks mit Werkstatt und Ausstellungshallen sowie Büros und Garagen des Autohauses Limberg für Donnerstag, 6. Mai, im Terminkalender des Amtsgerichts Neuss. Der Verkehrswert der Immobilie In der Loh 8 beträgt laut Aktenzeichen 33K 123/09 exakt 555 555 Euro. Zum Lachen ist Axel Limberg über diese "Schnapszahl" nicht zu Mute. Doch er ist zuversichtlich, dass er bald wieder Grund zum Aufatmen hat.

Sein Opa hat das Unternehmen vor Generationen an der Ecke Uerdinger- und Claudiusstraße direkt gegenüber dem Steinwerk Franz Schmitz gegründet, sein Vater die Firma weiter entwickelt und vergrößert. Nachdem er selbst den Familienbetrieb als gelernter Kraftfahrzeugmeister übernommen hatte, geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens erklärte der damalige Insolvenzverwalter Friedrich Knopp, es habe "Altlasten gegenüber dem Finanzamt" bestanden, die es abzutragen gelte. Die Umsätze des damaligen Audi- und VW-Vertragshändlers würden aber stimmen.

Axel Limberg und seine Familie setzten sich 2004 stark dafür ein, dass Aldi auf ihrem Areal einen Supermarkt eröffnet. "Es gab Kontakte und konkrete Pläne", bestätigte Axel Limberg jetzt erneut. Doch die Stadt weigerte sich, die notwendigen Genehmigungen zu erteilen. Ein Discounter im Gewerbegebiet ist bis heute politisch nicht gewollt. Das Aldi-Geschäft als finanzieller Strohhalm im Überlebenskampf knickte weg.

Die Geschichte des Autohauses war dennoch nicht zu Ende. Axel Limbergs Vater stieg wieder ins Geschäft ein, um später erneut einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen. Den zog er wieder zurück und gründete im englischen Birmingham die Autohaus H.T. Limberg Limited mit Meerbuscher Niederlassung.

"Es gibt keine Gläubiger, die Ansprüche an uns haben", sagt Axel Limberg. Gespräche mit der Bank liefen und stünden vor einem positiven Abschluss. Das bestätigte gestern auch ein Sprecher der Sparkasse Neuss: "Die Zwangsversteigerung wird voraussichtlich nicht stattfinden", meinte er.

Im Moment, so Axel Limberg, seien sechs Angestellte, davon drei in der Werkstatt, im Unternehmen beschäftigt, und von einer Krise im Autohandel sei nichts zu spüren. "Wir haben rechtzeitig unsere Nische mit Jahreswagen, Dienstwagen und hochwertigen Gebrauchtfahrzeugen gefunden", erklärt der frühere Inhaber und Chef.

(RP)
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