Meerbusch Letzte Runde auf dem Eis
Düsseldorf · Nur noch heute können die Meerbuscher auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz Schlittschuh laufen. Mit einem Feuerwerk endet die Saison um 21 Uhr. Die Händler der Winterwelt sind zufrieden – und freuen sich aufs nächste Mal.
Mit ein wenig Wehmut wird sich Sabine Martin heute ihre Skisocken und die Wollstrumpfhose anziehen und mit ihren Kindern zur Eisfläche aufbrechen. „Das letzte Mal in diesem Winter.“ Sie seufzt. „Also meinetwegen könnte die Winterwelt ruhig noch einen Monat länger geöffnet bleiben.“
Martin war in den vergangenen Wochen Stammgast auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz. Mit ihren Freundinnen Kerstin Dornbusch und Michaela Beier hat sie vom Glühweinstand aus zugeschaut, wie ihre Kinder über das Eis geschlittert sind, ab und zu eine Runde Kakao bei Glühweinverkäufer Andreas Böhm abgeholt. „Diese Saison war wirklich gut“, sagt Böhm und blinzelt in die kalte Wintersonne. „So ein klares Wetter wie heute ist perfekt.“
Bis auf einige Regentage zu Beginn der Adventszeit blieb es trocken und kalt– ideale Bedingungen also für Sabine Martins Sohn Niklas, der seinen Rückwärts-Fahrstil perfektioniert hat. „Von mir aus könnte es die Winterwelt das ganze Jahr über geben“, sagt der Zehnjährige. „Auch im Sommer.“ Nach einem Monat hat er noch lange nicht genug vom Eislaufen.
Dabei ist Mutter Sabine mit ihm und Schwester Sophie jeden Tag vorbei gekommen. „Manchmal haben wir sogar hier Mittag gegessen.“ Sabine Martin grinst. „Die Muscheln und der Grünkohl schmecken sehr lecker.“ „Und die Pommes“, ergänzt Sophie.
An Kai’s Muschelbude ist es nachmittags ruhig, Kai Brandt kann die Sonne genießen. „Ich bin zufrieden.“ Er nickt. Kollege Hans-Günther Wagner von der Jagertee-Hütte bleibt stehen. „Ich auch. Bei uns waren viele Stammkunden, das hat mich gefreut.“ Brandt stimmt zu. „Die Stadt hat vieles verbessert.“ Nach den Pannen im vergangenen Jahr mit einer defekten Eisfläche und zu engen Gassen zwischen den Buden hat man dazugelernt: Mehr Heizstrahler, breitere Wege.
„Die Aufenthaltsqualität ist besser“, sagt Michael Gorgs, Pressesprecher der Stadt. Auch er ist zufrieden mit der Saison. „Wir haben davon profitiert, dass die umliegenden Städte in diesem Jahr keine Eislaufbahn hatten.“ Sogar aus Aachen seien Besucher nach Meerbusch gekommen.
Trotzdem will die Stadt weiter am Konzept Winterwelt feilen: „Wir müssen noch am Bühnenprogramm arbeiten“, sagt Gorgs. „Beim nächsten Mal wollen wir mehr Weihnachtsmusik spielen.“ Vor allem die Nikolaus-Band sei gut angekommen, aber auch der Auftritt der Musikschule und die Eiskunstlauf-Show waren ein Erfolg.
Dass morgen wieder Autos auf dem Platz parken, können sich Sabine Martin und ihre Freundinnen gar nicht mehr vorstellen. „Was sollen wir denn dann an den Nachmittagen machen?“
