Meerbusch Leidenschaft für Süßes wird zum Beruf

Meerbusch · Die Confiserie Adams in Büderich hat einen neuen Besitzer. Olaf Wlodarczyk war mal Diätberater, bevor er Manager bei Pralinen- und Schokoladenherstellern in Belgien und der Schweiz wurde. Jetzt erfüllt sich der 43-Jährige einen Traum

 Olaf Wlodarczyk (43) hat einen Fable für Schokolade. Mit seiner Leidenschaft und seinen Branchenerfahrungen möchte er das Angebot der Confiserie Adams weiterentwickeln.

Olaf Wlodarczyk (43) hat einen Fable für Schokolade. Mit seiner Leidenschaft und seinen Branchenerfahrungen möchte er das Angebot der Confiserie Adams weiterentwickeln.

Foto: Ulli Dackweiler

Es duftet. Nach Schokolade. Und damit wird schon beim Betreten der Confiserie klar: Hier lockt die süße Verführung. "Ich habe große Freude daran und deshalb dieses Gefühl zu meiner Geschäftsphilosophie gemacht", erklärt Olaf Wlodarczyk. Für Süßigkeiten hatte er schon immer ein Faible, "auch als Kind". Aber längst hat der 43-Jährige seine Vorliebe für Kinderschokolade auf qualitativ hochwertige Kakao-Produkte verlagert: "Ich mag Vollmilch am liebsten, habe aber die dunklen Sorten schätzen gelernt."

Diese und weitere Erfahrungen hat Olaf Wlodarczyk in seinen Management-Jobs bei namhaften Pralinen- und Schokoladenherstellern in der Schweiz und in Belgien gemacht. Ursprünglich ließ er sich in Bremen, seiner Geburtsstadt, zum Ernährungs- und Diät-Berater ausbilden. "Das passt eigentlich nicht zu meiner heutigen Tätigkeit", sagt der neue Inhaber des Traditionshauses Adams in Büderich lachend. Gut acht Jahre war er in der "Süßwaren-Welt" unterwegs, hat unter anderem als "Key-Accounter" verschiedene Unternehmen der Schokoladen-Industrie im Fachhandel vertreten und auch gesehen, was in dieser Branche falsch und was richtig läuft: "Die Confiserie an der Dorfstraße hat mir schon immer gut gefallen."

Daraus hat er beim damaligen Inhaber Karl Adams keinen Hehl gemacht und auch angedeutet, dass er Interesse hat, das Geschäft zu übernehmen. Als im Sommer 2013 klar wurde, dass Adams übergeben möchte, ging alles ganz schnell. "Ich wollte unbedingt hier meinen Traum verwirklichen", betont Olaf Wlodarczyk. Er schwärmt von dem Standort, "einfach einmalig", und findet: "Dieser Laden ist perfekt —fast." An dem "fast" wird er noch arbeiten: "Bis ich dem Ganzen meinen eigenen Stempel aufgedrückt habe, wird es noch eine Weile dauern."

Aber in erster Linie bleibt vieles, wie es ist - unter anderem der Name des Traditionshauses. Schließlich sollen sich auch die Stammkunden weiter wohlfühlen. Dazu steht dem heutigen Confiserie-Inhaber Eva Blüthner zur Seite, eine in dieser Branche erfahrene Mitarbeiterin, die er von Karl Adams übernommen hat.

Neu im Angebot sind die fair gehandelten Kaffee-Spezialitäten aus einer Privatrösterei. Das Kuchenangebot - "es ist die Basis" - wird täglich frisch angeliefert. Grundsätzlich verfolgt Olaf Wlodarczyk das Ziel: "Es wird hier nichts geben, was im Supermarkt erhältlich ist." Trotzdem wird sich einiges ändern. Der Anfang ist gemacht. Dazu gehört der einen unwiderstehlichen Duft verbreitende Schokoladenbrunnen, es wird eine kleine "Geschenke-Welt" geben, die Weinabteilung soll "aufgeforstet" und die Atmosphäre insgesamt komplett "aufpoliert" werden.

Das "Kaffee to go"-Angebot und die für die warme Jahreszeit geplanten Stehtische vor der Tür signalisieren, dass sich hier an der Dorfstraße etwas Neues tut. Die vielen Komplimente seitens seiner Kunden nimmt der in Krefeld lebende Olaf Wlodarczyk gelassen entgegen. Schließlich hat er in der Zukunft noch sehr viel vor, möchte möglichst nah dran sein und sucht deshalb zurzeit eine Wohnung in Meerbusch.

(RP)
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