Malteserstift St. Stephanus in Lank-Latum Langeweile gibt es nicht im Malteserstift

Christa Bundesmann lebt seit 22 Jahren in der Seniorenwohnanlage St. Stephanus. Die 86-Jährige ist die einzige Bewohnerin, die von Beginn an dort ist. Sie schätzt die Lanker Infrastruktur, ist im Bewohnerbeirat und reist gerne.

 Christa Bundesmann in ihrer Wohnung im Malteserstift St. Stephanus in Lank-Latum. Gerne würde sie dieses gegen ein kleineres Apartment tauschen – aber die sind alle belegt.

Christa Bundesmann in ihrer Wohnung im Malteserstift St. Stephanus in Lank-Latum. Gerne würde sie dieses gegen ein kleineres Apartment tauschen – aber die sind alle belegt.

Foto: RP/Monika Götz

Bis 1996 bewohnte Christa Bundesmann in Schwalmtal ein 120 Quadratmeter großes Haus: „Dann wurde mein Mann sehr krank, ich suchte etwas Barrierefreies mit Serviceleistungen und Platz für das Pflegebett.“ Durch eine Anzeige wurde sie auf das soeben eröffnete Malteserstift St. Stephanus aufmerksam, zog am 6. Januar 1997 mit ihrem Mann ein, der nur sieben Monate später verstarb.

Heute, im Alter von 86 Jahren, ist Christa Bundesmann die einzige Bewohnerin, die von Anfang an in der Seniorenwohnanlage in Lank-Latum nahe dem historischen Wasserturm im Grünen lebt. Die geräumige, mit eigenem Mobiliar ausgestattete behagliche Wohnung im Bereich „Wohnen mit Service“ würde sie gegen ein kleineres Apartement tauschen: „Aber die sind alle besetzt.“ Und die Warteliste ist lang.

Schließlich schätzen auch andere Senioren die gute Infrastruktur rund um das Malteserstift: „Ich kann zu Fuß einkaufen, Ärzte und Apotheke sind fast vor der Tür, das Eiscafé ebenfalls, und das umliegende Gastronomieangebot ist vielfältig.“ Auch deshalb hat es Christa Bundesmann nie bereut, von Schwalmtal hierher gezogen zu sein.

In Kiel geboren, kam sie mit ihrem Mann aus beruflichen Gründen ins Rheinland. Von drei Geschwistern sind mittlerweile zwei verstorben, und auch ihr 62-jähriger Sohn hat vor wenigen Monaten den Kampf gegen eine schwere Krankheit verloren. Kontakt hat Christa Bundesmann zu ihrem jüngeren Sohn und zwei Enkelinnen.

Langeweile kommt ohnehin nicht auf. Sie gehört dem Bewohnerbeirat des Malteserstifts an, betreut die Bibliothek, berät auf Wunsch bei der Lektüren-Auswahl – „ich lese selbst viel, gerne Krimis“ -, ist Beisitzerin im „Verein der Freunde und Förderer des Seniorenzentrums Malteserstift St. Stephanus e.V.“ und verpflegt sich komplett selbst. Im nahe gelegenen „Vitaminkorb“ werden kleine Gemüseportionen eingekauft: „Ich koche mein Mittagessen selbst, dann ist alles frisch.“

Allerdings weiß die Seniorin, dass ihr das „Klatschgeschehen“ beim gemeinsamen Mittagstisch entgeht. Aber auch beim Gedächtnistraining oder Singen, beim Kegeln, bei Vorträgen zum Zeitgeschehen oder auf der gemeinsamen Fahrt nach Büderich zum Einkaufen sind Neuigkeiten zu erfahren. Auf jeden Fall ist das Angebot zum Fitbleiben für Körper und Kopf in der Seniorenwohnanlage umfangreich.

Manchmal geht’s auch mit dem Bus für acht Personen in ein Restaurant in eine der umliegenden Städte: „Das sind immer schöne Stunden.“ Früher ist Christa Bundesmann viel gereist. Als ihr Mann noch gesund war, ging’s nach Kanada, Hawaii, in die USA, Sri Lanka, in Nationalparks oder auf eine Weltreise. Zahlreiche selbst aufgenommene und gerahmte Fotografien an den Wänden erinnern noch heute daran. Auch die Fotoalben versetzen in frühere Jahre: „Ich bin sehr dankbar, dass ich so viel gesehen und diese Erinnerungen habe.“ Aber Christa Bundesmann verreist auch heute noch gern, aktuell mit einer Bekannten per Bus nach Bregenz am Bodensee: „Dort sehen wir auf der Seebühne Verdis Oper ‚Rigoletto‘, inszeniert als artistisches Musiktheater.“ Und im nächsten Jahr will sie sich ein neues Reiseziel aussuchen.

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