Meerbusch Landrat Petrauschke knackt die 60 Prozent

Meerbusch · Die Wahlbeteiligung sank gestern auf einen Rekord-Tiefstand: Erstmals gaben weniger als 30 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab

Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) hat mit 60,4 Prozent die Landratswahl im Rhein-Kreis Neuss gestern klar für sich entschieden. Herausforderer Hans Christian Markert (Grüne) kam auf 36,1 Prozent. Er war von einem Fünferbündnis aus SPD, Grünen, Die Linke, Piratenpartei und Die Aktive Korschenbroich unterstützt worden.

 Hans Christian Markert war klar unterlegen.

Hans Christian Markert war klar unterlegen.

Foto: HCM

In Meerbusch - eine der acht kreisangehörigen Kommunen - fiel das Ergebnis noch deutlicher aus: Petrauschke erhielt 67,9 Prozent der Stimmen, Markert kam auf 29,8 Prozent. Dritter Kandidat war Adolf Robert Pamatat (Zentrum), für den 2,3 Prozent der Meerbuscher Wähler stimmten.

NGZ-Sofa mit den Landratskandidaten
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Bereits 41 Minuten nach Schließung der Wahllokale war die Landratswahl in Meerbusch gelaufen, übermittelte der Stimmbezirk Lank-Ost als letzter seine Ergebnisse ans Wahlamt. Dass es so schnell ging, lag zum einen an der einfachen Wahl: nur ein Stimmzettel, nur drei Kandidaten. Zum anderen aber lag es an der niedrigen Wahlbeteiligung: Nicht einmal jeder dritte Meerbuscher Wahlberechtigte gab seine Stimme ab.

"Es läuft sehr schleppend", hieß es am Mittag aus den Wahllokalen. "Wir hätten uns eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht, denn nirgends ist der Einfluss der Wähler so groß wie auf der kommunalen Ebene", sagte Petrauschke gestern Abend. Meerbuschs Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) gratulierte dem Landrat telefonisch zu seiner Wiederwahl. "Er hat ein hervorragendes Ergebnis geholt", sagte sie.

Bei seiner ersten Wahl vor sechs Jahren hatte sich Petrauschke mit 57,4 Prozent der Stimmen gegen seine damaligen Kontrahenten Rainer Thiel (SPD/33,8 Prozent) durchgesetzt. Sein diesjähriger Herausforderer Markert gab zeigte sich als fairer Verlierer. "Die Wähler haben ein klares Votum abgegeben", sagte er. "Das muss man neidlos anerkennen." Der Wahlsieger verzichtete gestern auf eine Wahlparty. Er fuhr nach Auszählung der Stimmen nach Grevenbroich, wo noch am Abend Flüchtlinge erwartet wurden.

(RP)
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