Meerbusch Land will mehr Züge durch Osterath leiten

Meerbusch · NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) hat sich jetzt erstmals deutlich zum Eisernen Rhein, der geplanten Güterbahnverbindung zwischen Duisburg und Antwerpen, geäußert.

 Machen sich für die Trasse entlang der A 52 stark: NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD, l.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Porschen.

Machen sich für die Trasse entlang der A 52 stark: NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD, l.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Porschen.

Foto: A.W.

"Wer auf dem Eisernen Rhein nicht nur Wünsche, sondern auch wirklich Güter bewegen will, der muss sich für die A 52-Trasse entscheiden", sagte Groschek jetzt bei einem Besuch des Uerdinger Siemens-Werks.

Die Trassenführung entlang der A 52 würde den Stadtteil Osterath stark belasten, weil sie deutlich mehr Güterzüge auf die dort vorhandenen Gleise bringen würde (RP berichtete). Sie würde allerdings die Innenstädte von Mönchengladbach, Viersen und Krefeld vom Verkehrslärm entlasten. Die historische Trasse des Eisernen Rheins, die Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) wiederbeleben möchte, verläuft durch diese drei Städte. Nach Angaben der Stadt Krefeld sind allein in der Seidenstadt rund 80 000 Menschen vom Bahnlärm betroffen.

Ramsauer hatte sich nach Angaben des NRW-Verkehrsministers stets für den historischen Trassenverlauf ausgesprochen; nicht zuletzt aus Kostengründen. Die Alternativtrasse würde mit rund 400 Millionen Euro zusätzlich zu Buche schlagen. Der Bundesverkehrsminister habe die Debatte um alternative Streckenführungen für ultimativ beendet erklärt.

Das liest sich in einem Schreiben von Ramsauer an Groschek, das unserer Zeitung vorliegt, allerdings anders. Tatsächlich berichtet Ramsauer, dass die Niederlande und Belgien sich für eine Wiederbelebung der alten Strecke ausgesprochen haben. Darum sollten diese beiden Länder zunächst die Kosten klären und aufteilen. Erst danach könnten alle drei Länder miteinander weiter verhandeln. "In diesen Planungsprozess können selbstverständlich auch unterschiedliche Varianten zum Eisernen Rhein einbezogen werden", schreibt Ramsauer.

Die Mitglieder des IHK-Verkehrsausschusses wollen Ramsauer noch in diesem Monat bei einem Treffen in Berlin von der Alternativtrasse entlang der Autobahn A 52 überzeugen.

(RP/rl)
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