Meerbusch Lärmgegner contra Billigflieger

Meerbusch · Die Praxis vieler Drupa-Gäste, per Flieger zum Tagesbesuch zur Messe Düsseldorf zu kommen, ärgert die Fluglärmgegner. In Büderich trafen sie sich jetzt zur Hauptversammlung.

 Der Vorsitzende Christoph Lange und sein Stellvertreter Khaled Hussein planen weitere Aktionen.

Der Vorsitzende Christoph Lange und sein Stellvertreter Khaled Hussein planen weitere Aktionen.

Foto: Dackweiler

BÜDERICH Billigflieger holen Drupa-Besucher täglich in ganz Europa ab, bringen sie nach Düsseldorf und fliegen sie abends wieder zurück. Lediglich Überseegäste würden häufig länger bleiben – so ist zumindest der Eindruck des Vereins "Bürger gegen Fluglärm". "Das ist jetzt ein gesundheitlicher und wirtschaftlicher Schaden", beschwerte sich der Meerbuscher Christoph Lange, Vorsitzender des Vereins. Dampf ablassen war bei der Jahreshauptversammlung angesagt.

Neue Aktion im Herbst

Rund 50 Fluglärmgegner trafen sich in der Büdericher Gaststätte "Grotenburg's Börker Brauhaus", fassten die Aktivitäten des vergangenen Jahres zusammen und warfen einen Blick auf die Zukunft. "Wir werden im Herbst wieder eine Aktion machen", kündigte Khaled Hussein vom Fluglärmgegner-Vorstand an. "Nur dieses Mal wird es noch größer, noch besser organisiert, noch besser koordiniert."

Bereits am 24. März hatten sich rund 350 Demonstranten bei ihrem "Sternmarsch" zum Düsseldorfer Flughafen eingefunden. Das Medieninteresse war groß, bundesweit wurden sie nach eigener Ansicht gehört. Mit kräftiger Unterstützung von Bärbel Höhn, ehemalige grüne NRW-Umweltministerin, und Oliver Keymis (Grüne), Landtagvizepräsident aus Meerbusch, wetterten sie gegen Nachtflüge unter dem Motto "Lärm macht krank". Zeitgleich gingen auch an anderen deutschen und europäischen Flughäfen Demonstranten auf die Barrikaden. "Dieses Netzwerk wird noch weiter ausgebaut", versprach Hussein. Auch die Politik nahmen die Lärmgegner wie gewohnt aufs Korn. Vor der Landtagswahl haben sie die Parteien mit einem Fragenkatalog zur ihren Positionen angeschrieben. "Die Parteien haben geantwortet, einige früh, andere erst nach Erinnerung", sagte Christoph Lange.

Die Antworten stehen nun auf der Vereinshomepage www.buergergegenfluglaerm.de und können auch als Flyer beim Verein bezogen werden. "Erzählt uns nicht, dass Ihr nicht könnt. Wir wissen: Ihr könnt", richtete Christoph Lange seine Worte "an jede Landesregierung", die nach der Wahl kommen sollte. Finanziell steht der Verein gut da. Im Jahr 2011 hatten die Fluglärmgegner rund 29 000 Euro Einnahmen, die Ausgaben betrugen rund 25 000 Euro. 18 845 Euro davon zahlte der Verein als Hauptposten für Anwaltskosten.

Unter den Anwesenden waren auch die beiden Meerbuscher Landtagskandidaten Nicole Niederdellmann-Siemes (SPD) und Oliver Keymis.

(RP)
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