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Meerbusch Kunstrasen rückt in die Mitte

Düsseldorf · Der neue Strümper Kunstrasenplatz soll von Heinrich-Heine-Straße und Mönkesweg je 102 Meter entfernt sein. Doch auch gegen diesen Kompromiss regt sich Widerstand. Nun wird der veränderte Plan öffentlich ausgelegt.

STRÜMP "Kompromiss" war im Planungsausschuss eines der meistverwendeten Wörter. Zumindest bei CDU und Grünen, die sich für den Bau des künftigen Kunstrasenplatzes aussprachen. Die Verwaltung stellte den Plan nun erstmals öffentlich vor. In geheimer Abstimmung entschied eine Mehrheit (bis auf vier mutmaßliche FDP-Stimmen), dass der Plan nun vier Wochen lang ausgelegt wird und Bürger Einwände erheben können.

Der neue Platz soll neben dem bestehenden Aschefeld liegen, und zwar "mittig". Die Abstände zur Heinrich-Heine-Straße und zum Mönkesweg sollen jeweils etwa 102 Meter betragen, erklärte Planungsdezernent Dr. Just Gérard. Er hofft, damit vielen der mehr als 60 Bürger entgegen zu kommen, die gegen den ursprünglichen Plan Einwände erhoben hatten. Der Platz bekommt sechs Flutlichtmasten mit je acht Strahlern.

Die Kosten sollen bei 2,3 oder drei Millionen Euro liegen. Je nachdem, ob im neuen Umkleide-Gebäude noch zwei Gymnastikräume und ein Büro eingerichtet werden oder nicht. Der SSV könnte dort (wohl größtenteils auf eigene Kosten) ein Clubhaus anschließen. Um das Gelände ist ein Zaun geplant, damit dort nicht "wild" gekickt wird. Zur Seite des Mönkeswegs soll ein 4,50 Meter hoher Lärmwall entstehen. Auch vier 100-Meter-Bahnen zur Nutzung für Schüler und Leichtathleten sind vorgesehen.

Die Hoffnung von CDU und Grünen, dass die Bürgerinitiative "Liebenswertes Strümp" ihren Widerstand gegen den Platz aufgeben werde, zerschlug sich bereits während der Sitzung. Es werde trotz allem zu laut für die Anwohner. Umkleiden und das mögliche Clubhaus seien zu groß, war von der Initiative zu hören. Weitere Einwände, auch von Anwohnern der Heine-Straße, sind programmiert.

Das Thema zog rund 30 Zuschauer an, die den Saal verließen, nachdem der Punkt scheinbar abgehandelt war. Allerdings hatte die Verwaltung zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf Fragen der FDP zur Kritik von Neubürgern geantwortet. Diese hatten der Stadt vorgeworfen, sie beim Kauf ihrer Grundstücke nicht über den Sportplatz-Plan informiert und somit "arglistig getäuscht" zu haben. Die Stellungnahme der Verwaltung dazu kam allerdings erst, als die Betroffenen schon nicht mehr im Raum waren. Planungsdezernent Gérard unterstrich, dass die Verkäufer die Neubürger "dezidiert informiert" und teilweise konkrete Entwürfe für die Sportstätten vorgelegt hätten. Auch liege es in der "Hohlschuld des Käufers" sich über solche Pläne zu informieren.

Grünen-Fraktionschef Jürgen Peters empfand den Vorwurf der "arglistigen Täuschung" als absurd, bescheinigte der Stadt jedoch eine "eher defensive Informationsstrategie". FDP-Ratsherr Thomas Gabernig riet dazu, ähnliche Informationen künftig in Kaufverträge zu schreiben. Bürgermeister Dieter Spindler hielt das nicht für sinnvoll, da man nicht restlos jede Besonderheit rund um ein Baugebiet schriftlich festhalten könne.

(RP)
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