Ausstellung im Areal Böhler Kunst mit Licht-Blick

Margret Ingerfeld und Barbara Tappeser-Köhler zeigen ihre Kunst im Kunstraum 08.

 Margret Ingerfeld und  Barbara Tappeser-Köhler im Kunstraum 08, in dem sie ab Donnerstag ihre Werke zeigen.

Margret Ingerfeld und  Barbara Tappeser-Köhler im Kunstraum 08, in dem sie ab Donnerstag ihre Werke zeigen.

Foto: RP/Rolf Dahlmann

(mgö) „Licht-Blick“ steht über der Ausstellung, die Arbeiten von Margret Ingerfeld und Barbara Tappeser-Köhler zeigt. Für die Künstlerinnen ist es bereits die fünfte gemeinsame Präsentation und trotzdem sagen sie: „Eine gemeinschaftliche Ausstellung ist immer wieder eine Herausforderung. Aber die Planung gibt uns auch Gelegenheit, sich erneut intensiver mit den Arbeiten der Kunst-Partnerin auseinanderzusetzen, Gegensätzliches herauszufinden und Übereinstimmungen wahrzunehmen.“  Einer dieser Berührungspunkte ist der „Licht-Blick“. Margret Ingerfeld, in deren Atelier, dem Kunstraum 08 auf dem Areal Böhler die Arbeiten zu sehen sind, fasst zusammen: „Licht bestimmt meine Malereien.“

Bisher standen häufig Strukturen in Stoffen und deren Haptik im Mittelpunkt. „Plötzlich geht der Blick in die Weite – Horizonte, Wolkenformationen, Spiegelungen, Erinnerungen an den Niederrhein“, erklärt sie die meist in Öl auf Jute erstellten Bilder in poetisch anmutender Farbgebung. Die Quelle des Lichts ist nicht genau zu orten, lässt die Landschaften geheimnisvoll erscheinen und zieht die Blicke auf sich. „Es überrascht mich selbst, ‚was sich da malt‘ und ich frage mich oft, wie es weitergeht“, beschreibt Margret Ingerfeld die Art, wie ihre Bilder entstehen. Die ehemalige Lehrerin und studierte Kreativ-Therapeutin lebt in Büderich und zeigt auch Holzschnitz-Arbeiten.

Die Künstlerinnen haben einen weiteren gemeinsamen Schnittpunkt: „Uns verbindet die Liebe zur Technik.“ Dazu erklärt Barbara Tappeser-Köhler: „Der Prozess des Entstehens eines Holzschnitts, einer Landschaft oder einer Figur aus Holz ist für uns eine spannende Reise.“ Sie lebt heute in Köln, hat Zeichnen, Malerei, Grafik und als Meisterschülerin von Manfred Sieler Bildhauerei studiert. Für ihre Skulpturen nutzt sie unterschiedliche Hölzer – unter anderem Obstbäume, Ulmen oder Pappeln. In ihrer Zeit im Haus Schackum in Büderich – dort hat sie einige Jahre gelebt – sind auch Werke aus dort gewachsenen Bäumen entstanden. Anhand der Skulptur „Die weise Frau/Hockende“ erklärt Barbara Tappeser-Köhler, wie es ihr gelingt, aus einem 43 Zentimeter hohen Birnbaum-Stück durch die Bearbeitung mit großen, deutliche Spuren hinterlassenden Eisen eine vollständige Figur herauszuholen.

In diesem Fall ist es ein Astloch – eine Schadstelle – die etwas Geheimnisvolles und Faszinierendes ergibt: „Wie alle anderen Köpfe und Figuren zeigt ‚Die weise Frau‘ einen Blick, der auf den Betrachter gerichtet oder in sich gekehrt sein kann.“ Bei der Präsentation ihrer Arbeiten setzen die Künstlerinnen auf die Besucher: „Wir möchten Impulse auslösen und freuen uns auf kritische oder weiterführende Anmerkungen.“ Die Ausstellung ist ab dem heutigen Donnerstag bis Sonntag, jeweils 11-17 Uhr, geöffnet. Kunstraum 08, Areal Böhler, Gebäude 19 (nahe dem Turm mit der Uhr). Hansaallee 321.

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