Meerbusch Kunst "in eigener Sache"

Meerbusch · Am Wochenende öffneten sich wieder Meerbuscher Ateliers. Fünf Künstler präsentierten eine Auswahl ihrer Arbeiten und erzählten vom Schaffensprozess und den nötigen Inspirationen.

Michael Vogt zeigte am Wochenende Bilder in seinem "offenen Atelier".

Michael Vogt zeigte am Wochenende Bilder in seinem "offenen Atelier".

Foto: Ulli Dackweiler

OSTERATH Am Wochenende war über die Kunst-Aktivitäten in Meerbusch viel Lob zu hören. "Hier gibt es ein interessantes und vielseitiges Angebot. Ich nutze die Gelegenheit, mich in der regionalen Kunstszene umzusehen", so Katja Kleefeld. Die in Bovert lebende Grafikerin besuchte unter anderem das im Rahmen der Aktion "Kunst in eigener Sache" geöffnete Atelier von Michael Vogt in Osterath. Dort sahen sich auch die Meerbuscherinnen Eva Herriger und Ingrid Kuntze um.

Sie und viele andere Atelier-Besucher ließen sich von Heerich-Meisterschüler Vogt erklären, wie seine Landschaftsbilder entstehen: "Ich male überwiegend vor Ort im Freien." Die Farben für diese ehemals totgesagte Plein-Air-Malerei rührt der Künstler aus einer schnell trocknenden Mischung von Pigmenten und Acryl unmittelbar vor dem Malen selbst an. Aktuell sind in umliegenden Parks so 15 x 15 Zentimeter große Landschafts-Detail-Ansichten mit Alleen, Blumenwiesen oder Flüssen entstanden. Trotzdem hofft Michael Vogt auf viele weitere trockene Herbsttage. Denn er bereitet die Bilder vor, die unter dem Titel "An Fluss und im Hafen" demnächst im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg zu sehen sein werden: "Auch diese Arbeiten entstehen vor Ort, unter anderem in den Häfen von Nijmegen, Neuss oder Düsseldorf."

Ben Stuurman geht ebenfalls mit seiner Kunst auf Reisen. Im November beispielsweise wird der gebürtige Niederländer auf Ameland wieder Skulpturen zeigen. "Dort habe ich ihn und seine Kunst kennengelernt", erzählt Michael Böke begeistert. Der Düsseldorfer hatte von der Aktion der geöffneten Ateliers gehört und war in die Osterather Werkstatt des Steinbildhauers gekommen, um sich dort umzusehen: "Toll, diese Art der Kunst ist nicht alltäglich und überzeugt mich." Ben Stuurman hantierte vor den interessierten Besuchern mit Schraubzwinge, Spitzeisen und Meißel und achtete dabei darauf, dass die in seiner Werkstatt ausgestellten Bilder von Martina Kissenbeck keinen Schaden nahmen. Die Arbeiten der beiden Künstler – "wir passen gut zusammen" – ergänzen sich ideal. Denn auch Martina Kissenbeck legt Wert darauf, Spannung in ihre Malerei zu bringen: "Der Betrachter soll sich damit auseinandersetzen." Dazu gaben die unter dem Arbeitstitel "Anonym" entstandenen Bilder mit silhouettenartigen Figuren reichlich Gelegenheit.

Und da auch Martin Theis im Atelier am Schweinheimerweg sowie Pasquale Lo Tufo an den Streithöfen an der Stadtgrenze zu Willich mit der großen Besucher-Resonanz sehr zufrieden waren, steht einer weiteren Aktion "In eigener Sache" in 2013 nichts im Wege. "Wir sind gerne wieder dabei", lassen die fünf Künstler wissen.

(RP)
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