Kunst in Meerbusch Mit dem Futuromat in die Zukunft schauen

Osterath · Der Meerbuscher Musiker Raughi Ebert hat im Alten Güterbahnhof in Osterath eine Kunstinstallation entwickelt. Der Betrachter erlebt ein außergewöhnliches Zukunftsszenario.

 Der Meerbuscher Musiker Raughi Ebert hat alle Emotionen unter die Folie in seine Installation hineingepackt.

Der Meerbuscher Musiker Raughi Ebert hat alle Emotionen unter die Folie in seine Installation hineingepackt.

Foto: Raughi Ebert

Geheimnisvoll sieht das Kunstprojekt aus. Zwar sind die Umrisse eines Sportwagens zu erkennen, aber Details gibt die silberfarbene Umhüllung nicht preis. Die Räder mit außergewöhnlichen Felgen sind nur ansatzweise zu sehen, und je ein Auspuffrohr links und rechts komplettieren den sportlichen Eindruck. Dieser „70’s Future Concept Car Prototyp“ ist aber nur ein Teil der automobilen audiovisuellen Kunstinstallation, die im Alten Güterbahnhof entstanden ist.

„Fast ein Jahr hat es gedauert, aus der Idee über Zeichnungen und Entwürfe diese Installation zu erschaffen“, erklärt Raughi Ebert. Einfach war das für den erfolgreichen Meerbuscher Musiker nicht – obwohl er die Verbindung seiner beiden Leidenschaften Auto-Design und Musik bereits erfolgreich mit dem Projekt „Car Design meets Music“ in etablierten Museen Deutschlands und Chinas präsentiert hat. Jetzt ist es das die Zukunft verkörpernde Projekt „Futuromat by Raughi Ebert“, das Interesse wecken soll.

Richtig bewusst wird das, wenn der Besucher eine VR-Brille (Virtual Reality) aufsetzt, mit der die Umgebung dreidimensional betrachtet werden kann. Er erlebt einen audiovisuellen Einblick in die Welt des Jahres 2050 – ein visuelles und teils klischeehaft anmutendes Zukunftsszenario, das zusätzlich über einen Kopfhörer eine eingespielte Musikcollage hören lässt: „Mit der langsam einsetzenden Musik, dem von mir kombinierten und gespielten Gitarrenstück, wird der Betrachter auch in ein Wohlfühlszenario versetzt. Er kann mit der VR-Brille über 60 Sekunden abtauchen und so einen ganz neuen Blick in die Zukunft werfen.“

Raughi Ebert geht es um den Kontrast: „Die Installation wird mit Sicherheit eine Diskussionsgrundlage bilden.“ Er betont, dass er die klischeehaften Umrisse nicht kopiert, also einem Automodell abgeguckt hat: „Ich habe das Auto im Ferrari-Maß selbst designt, im Sportwagenstil der 1970er Jahre.“

Dass das in den Räumlichkeiten des Alten Güterbahnhofs in Osterath möglich war, verdankt Raughi Ebert dem Meerbuscher Kulturkreis (MKK). Ein Nutzungsvertrag zwischen dem MKK und der Stadt Meerbusch ermöglicht es, in dem Güterbahnhof-Gebäude kulturelles Leben stattfinden lassen zu können. „Seit Monaten ist hier nichts mehr los. Deshalb konnte Raughi Ebert die Fläche nutzen. Schließlich hat sich der MKK auf die Fahne geschrieben, kulturelle Projekt und Meerbuscher Künstler zu fördern“, erklärt der Vize-Vorsitzende Heribert Schween.

Raughi Ebert selbst hofft, dass dieses spektakuläre Future Concept Car Futuromat von Meerbusch aus auch in die Ferne geht: „Ich biete den Kuratoren aller Welt Termine an, um sich die emotionale Multimedia-Indoor-Kunstinstallation anzusehen. Dann steht der Weg offen, das Kunstprojekt in Museen zu präsentieren.“

Die Corona-Situation macht es nicht einfacher – alle Messen und damit auch Zukunftssymposien fallen aus. Trotzdem bleibt Raughi Ebert zuversichtlich: „Das ist ein Thema für jedermann. Es geht auch um Emotionen. Die Autowelt wird zunehmend der Umwelt angepasst. Alles geht in eine tolle Richtung – aber es wird steril umgesetzt, Emotionen kommen zu kurz.“ Er hat sie in seine Installation hineingepackt.

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