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Meerbusch Kühe brechen in Ilvericher Garten ein

Meerbusch · In Ilverich büxte am Sonntag eine Herde Rinder aus — und wurde von der Polizei nach Hause eskortiert

 Mit ausgebreiteten Armen hält der Hausherr die ku(h)riosen Gäste davon ab, die Terrasse und den Sandkasten zu betreten.

Mit ausgebreiteten Armen hält der Hausherr die ku(h)riosen Gäste davon ab, die Terrasse und den Sandkasten zu betreten.

Foto: Thomas Nachtigal

Eine Herde Kühe hat gestern Vormittag einen Polizeieinsatz in Ilverich ausgelöst. Die von der Weide ausgebüxten Rinder galoppierten gegen 10 Uhr zunächst in Richtung A44, bevor ein Spaziergänger ihnen den Weg abschnitt. Thomas Nachtigal war mit seinen fünf Hunden dort unterwegs. Er informierte die Polizei und trieb die Kühe mithilfe seiner Hunde zurück.

Allerdings machten die Tiere Rast im Garten des Brockhofs. Dort schien es den Milchkühen angesichts des tiefgrünen Rasens sehr gut zu gefallen. Die Eigentümer riefen Landwirt Heinrich Leuchten an; er erreichte den Hof zeitgleich mit der Polizei. Ab da war das tierische Spektakel in wenigen Minuten beendet: Mit einem Futtereimer und guten Worten lockte Stefanie Leuchten die gut 20 Tiere aus dem Garten, unter den wachsamen Augen eines Polizeibeamten trat die Herde den Heimweg an. Schaden entstand nicht: "Ich habe jetzt einen Kuhfladen mehr im Garten", erklärte der Eigentümer grinsend. "Für uns war das ein lustiges, kurioses Ereignis am Sonntagmorgen."

 Unter den Augen eines Polizeibeamten tritt die gut 20 Kühe große Herde den Heimweg an.

Unter den Augen eines Polizeibeamten tritt die gut 20 Kühe große Herde den Heimweg an.

Foto: Thomas Nachtigal

Er saß gerade am Computer, als seine Frau von den unerwarteten Gästen im Garten berichtete. Mit ausgebreiteten Armen hielt der Eigentümer die rund 20 Tiere davon ab, die Terrasse und den Sandkasten zu entern. "Wir haben in unserem Garten die Zäune entfernt, damit unsere rund 50 Gänse frisches Gras bekommen", berichtet er. So war es den Kühen ein Leichtes, sich Zutritt zum Gelände zu verschaffen.

Gänse und Kühe vertragen sich eigentlich nicht gut; wo Gänse weiden, ist der Grasbestand für Kühe unbrauchbar. Vor 155 Jahren kam es in Ilverich deshalb zum so genannten Gänsekrieg, als die Gemeindeverwaltung 42 Ilvericher Familien ihr "Recht am Bruch" nahm, also die Erlaubnis, das Weideland zwischen Dorf und Issel für ihre Gänse und Enten zu nutzen. Als die Gendarmerie die neuen Regelungen durchsetzen wollte, wurde ein Polizist unsanft vom Pferd geholt. Die Rädelsführer wurden verhaftet, sollten 80 Taler Strafe zahlen. Landwirt Karl-Anton Schmitz verhandelte einen Vergleich: Das Gänsetreiben im Bruch wurde für ein weiteres halbes Jahr geduldet. Und bald darauf erhielt jeder Ilvericher Haushalt anderthalb Morgen Bruchweide zugeschrieben. Gegen geringe Gebühr war es erlaubt, das betreffende Stück ein Vierteljahrhundert lang als Weideland für Gänse und Enten zu nutzen.

So recht erklären konnte sich Landwirt Heinrich Leuchten gestern nicht, warum seine Kühe den Zaun der Weide niedertrampelten. "Das Gelände dort läuft spitz zu; eigentlich halten sich die Kühe in dem Bereich nur ungern auf." Denkbar, dass ein freilaufender Hund die Tiere scheuchte. Leuchten betonte: "Aber das ist nur eine Vermutung."

(mrö)
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