Meerbusch Kopfstand im Unterricht

Düsseldorf · Ob streng, allseits beliebt oder ein guter Zuhörer: Für beinahe alle Lehrer findet sich eine passende Beschreibung. Schüler und Lehrer aus Meerbusch erzählen von ihren Erfahrungen mit den verschiedenen Lehrer-Typen.

Jeder Lehrer hat eine besondere Eigenart. Wir haben Schüler und Lehrer des Städtischen Meerbusch Gymnasiums (SMG) und der Realschule Osterath (RSO) gefragt, welche Typen sie kennen: "An ,Lehrergruppen' gäbe es die Lockeren, die Strengen und die Verwirrten", sagt Martin Merkt (16), der in die zehnte Klasse des SMG geht. "Die Strengen sind immer sehr engagiert, wenn es darum geht, dass die Schüler alles verstehen", erzählt Schulkameradin Carlotta Körbi (16). "Aber vor ihnen haben auch viele Angst, weil sie einen vor der ganzen Klasse abfragen."

Etwas verrücktere Pauker gäbe es auch. "Einer unserer Lehrer hat mal mitten im Unterricht einen Kopfstand gemacht", sagt Martin. "Das hat die Stimmung auf jeden Fall aufgelockert." Am beliebtesten sei die Mischung aus dem lockeren und dem strengen Lehrer. "Bei den Strengen lernt man am meisten, aber die Atmosphäre sollte trotzdem nicht zu erdrückend sein."

Ulrich Franzen ist Lehrer am SMG und erinnert sich an seine Schulzeit zurück. "Ich denke, dass mein ehemaliger LK-Lehrer der Grund dafür war, dass ich selbst Mathelehrer geworden bin", so der 32-Jährige, und zeigt damit die Kategorie der Vorbilder auf. "Es gab aber auch einen Lehrer, vor dem ich so viel Angst hatte, dass ich wegen ihm meine LK-Schiene gewechselt habe", erzählt er.

Franzen selbst scheint den Vorstellungen der Schüler von einem guten Lehrer sehr nahe zu kommen. Das beweist auch sein von Schülern im Internet erstelltes Zeugnis mit der Gesamtnote 2,2. "Ich versuche ein lockeres Lernklima zu schaffen, aber es soll ja auch was dabei rumkommen. Ich möchte den Schülern etwas für ihr Leben mitgeben."

Die RSO beherbergt ebenfalls einige auffallende Charaktere. Da wäre beispielsweise Esther Büter, Typ "Psychologin". "Ich höre Schülern zu, nehme sie ernst und spreche sie auf Probleme an." Den Lehrern fehle es aber oft an einer Ausbildung zur Beratung, so hole sie zur Not professionelle Hilfe dazu.

Lehrer Reiner Prinz fällt vor allem durch eines auf: Er ist FC Schalke 04 Fan mit Leib und Seele. Seine Noten lauten "Eins, Zwei, Drei und Null-vier" und seine Schüler bekommen auch mal eine Fußballhymne geboten. Sein Einstiegszitat in das Thema Grammatik lautet zum Beispiel: "Schalke 04, wie lieb ich Dir". "Allerdings ist meine Missionierung nicht von großem Erfolg gekrönt", gesteht er.

Der 13-Jährige Bochumfan Cornelius Heukamp sagt: "Wir wetten auch immer um Colaflaschen", und Klassenkameradin Nadine Luftmeyer (12) ergänzt: "Herr Prinz hat immer schlechte Laune, wenn Schalke verloren hat."

(RP)
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