Meerbusch Kicker müssen warten

Meerbusch · Die Politik versieht 390 000 Euro für einen dem OSV versprochenen Kunstrasen-Fußballplatz mit einem Sperrvermerk. Dadurch dürfte sich der Bau in Osterath und auch der eines Platzes in Lank-Latum weiter verzögern.

 Spielszene vom Rasenplatz der OSV-Anlage Am Krähenacker. Regenwürmer sorgen für aufgeweichten Boden.

Spielszene vom Rasenplatz der OSV-Anlage Am Krähenacker. Regenwürmer sorgen für aufgeweichten Boden.

Foto: Dackweiler / RP-Foto: Dackweiler

Im Osterather Sportverein (OSV), Meerbuschs größtem Fußballverein (620 Mitglieder), herrscht Unverständnis angesichts der Kunstrasenplanung der Stadt. Immer wieder hatte die Politik dem Verein den baldigen Bau eines Kunstrasenplatzes auf der Anlage Am Krähenacker versprochen.

Für 2012 waren auch zunächst 390 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Angesichts der schwierigen Finanzlage der Stadt haben die Parteien den Punkt im Sportausschuss nun einstimmig mit einem Sperrvermerk versehen.

Das heißt, das Geld ist eingefroren, bis es von der Politik wieder freigegeben wird. 2012 wird in Osterath also höchstwahrscheinlich nicht gebaut. Das hätte auch Auswirkungen auf den ASV Lank — denn nach Fertigstellung des Osterather Platzes soll die Theodor-Mostertz-Anlage an der Nierster Straße Kunstrasen bekommen. Das dürfte sich nun um (mindestens) ein weiteres Jahr verzögern.

Kunstrasenplätze sind für Fußballvereine eine feine Sache: Auch im Winter bespielbar, pflegeleicht und garantiert ohne Kaninchenlöcher, bei Wind drohende Staubwolken und tiefe Pfützen im Torraum. Die Stadt sorgte bereits für den Bau von Kunstrasenplätzen am Windmühlenweg in Bösinghoven (2005) und Am Eisenbrand in Büderich (2006). Gerade nähern sich die Arbeiten für den vom SSV Strümp lang erwarteten Kunstrasenplatz nahe des Mönkeswegs dem Abschluss.

Der OSV-Vorsitzende Wolfgang Gerke erfuhr aus der RP von der drohenden Verzögerung und drückte mit Briefen an Bürgermeister und Politik das Unverständnis des Vereins aus. Der OSV sei in den vergangenen Jahren stark gewachsen, aktuell sind fünf Senioren- und 14 Juniorenmannschaften gemeldet.

An Spielwochenenden finden auf dem Rasenplatz und den zwei Ascheplätzen Am Krähenacker zehn bis 15 Begegnungen statt. Bei Frost sei jedoch auf den Ascheplätzen kein garantierter Spielbetrieb möglich. Einer dieser Plätze brauche dringend eine neue Entwässerung.

Dem Rasenplatz machten Regenwürmer zu schaffen, die für ein Aufweichen des Bodens sorgten. Ständig komme es so besonders im Winter zum Ausfall von Spielen und Trainingseinheiten. Gerke hatte bereits 2008 die Politik gemahnt: "Um den Spiel- und Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten, ist unseres Erachtens die Umwidmung eines Ascheplatzes in einen Kunstrasenplatz zwingend erforderlich".

Grünen-Fraktionschef Jürgen Peters weist darauf hin, dass der Sperrvermerk ja nicht bedeute, dass 2012 auf keinen Fall gebaut werden könne. Die Politik müsse sich nun Gedanken machen und "verschiedene Varianten" prüfen.

(RP)
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