Dass viele Mütter das so sehen, wissen auch die Mitarbeiter im Café. "Morgens kommen die Stammgäste. Die wollen zum Kaffee eine Zigarette rauchen und Zeitung lesen" berichtet Buuljrif Yassin. Etwas später kommen die Angestellten aus den umliegenden Büros zum Frühstück. Auch sie dürfen noch am Glimmstängel ziehen. Erst ab 14 Uhr, wenn die Eltern mit ihren Kindern kommen, ist die Zigarette tabu. Wenn die neue NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) ihre Pläne umsetzt, in Eiscafés das Rauchen komplett zu verbieten, "müssen wir uns anpassen", sagt Yassin, "Auch wenn sich das auf die Umsätze auswirkt."

"Das Manko in der Kasse" spürt Claudio Colussi, Inhaber es Eiscafés Dolomiti in Osterath, schon jetzt. In seinem Café wird nicht gequalmt. "Wegen der Kinder, auch wenn sie meist erst ab Mittag kommen." Doch so viel Respekt vor dem Nachwuchs müsse sein. Deshalb ist er für eine klare Lösung. "Es sollte nicht so viele Ausnahmen geben", findet er. Dann würde sich die Kundschaft auch wieder gerecht verteilen.

Eine Auffassung die auch Alex Georgiadis vertritt. "Es muss eine klare Regelung geben", sagt der Pächter der Gaststätte Gulasch in Büderich, die zum Teil Raucherclub ist. "Es muss auch weiter Plätze geben, wo geraucht werden darf", findet Gulasch-Gast Thomas Siebenhaar. "Man sollte es den Wirten ganz überlassen oder klare Regelungen schaffen", meint er. Für Helga Stopperick, die in der Nähe des Gulasch arbeitet, ist jedoch klar. "Für mich gehört zum Kaffee oder zum Bier eine Zigarette", sagt sie. Wenn das nicht mehr möglich sei, würde sie mehr zu Hause bleiben, kommentiert sie den Vorstoß, auch Raucherclubs zu verbieten.

Meerbuschs Bäckereien sind von den neuen Plänen nicht betroffen. "Im Laden durfte noch nie geraucht werden, auch nicht zum Kaffee", sagt Angelika Beser von der Bäckerei Bölte. Auch beim Bäcker Wieler hieß es: "Bei uns wird ohnehin im Laden nicht geraucht."