Meerbusch Kein Ansturm auf Ostarapläne

Meerbusch · Gemessen an der politischen Diskussion zur Gestaltung des Geländes ist das Interesse an den Plänen bei der Bevölkerung gering. Lediglich ein Interessent pro Tag informierte sich bis jetzt. Einwendungen gibt es noch keine.

Seit Dienstag liegen die Planungsunterlagen für die zukünftige Entwicklung auf dem ehemaligen Ostara-Gelände öffentlich aus. Der Ansturm, der nach der mehr als zehn Jahre dauernden politischen Diskussion zu erwarten gewesen wäre, ist jedoch ausgeblieben. Einen Interessenten pro Tag habe es bislang gegeben, bilanzierte Planungsdezernent Dr. Just Gérard gestern. Ein konkreter Einspruch liege nicht vor.

"Das entspricht unserer Erfahrung", sagt Stadt-Architektin Brigitte Hermann, die auf Wunsch der Besucher im Planungsdezernat Fragen beantwortet und Auskünfte zu den umfangreichen Unterlagen erteilt. "Meist kommt der große Ansturm erst kurz vor Ende der Auslegungsfrist", sagt sie.

Das Informationsmaterial zur Gestaltung des rund 140 000 Quadratmeter großen Geländes zwischen Meerbuscher und Strümper Straße sowie den Bahngleisen ist üppig und kompliziert. Gestaltungs- und Flächennutzungsplan hängen aus. Auf einem Tisch liege mehrere dicke Ordner, die Gutachten, den Städtebaulichen Vertrag, sowie Umweltberichte enthalten.

Bis zum 8. Dezember können Bürger die Unterlagen einsehen. Gegen einen Kostenbeitrag können sie auch erworben werden, erläutert Hermann, die ihr Büro gleich neben dem Auslegungsraum im Bürgerhaus Lank an der Wittenberger Straße hat.

Wird der Plan so umgesetzt, wie vom Rat beschlossen, werden ein Frischemarkt (rund 4000 Quadratmeter) und 225 Wohneinheiten entstehen. Für das ökologische Konzept zeichnen die Wirtschaftsbetriebe Meerbusch (WBM) verantwortlich. Kommt dies so wie geplant, entsteht auf dem Gelände der ehemaligen Fliesenfabrik eine ökologische Vorzeigesiedlung.

Ziel dabei ist eine möglichst starke CO2-Vermeidung und sparsamer Energieverbrauch. Ein ausgefeilter Mix, für den Geothermie und Solarenergie genutzt werden sollen, gehört ins Konzept ebenso wie besonders sparsam konstruierte Häuser. Ein Gas-Blockheizkraftwerk soll die Versorgungslücken schließen und den Frischemarkt versorgen.

Die Angst der FDP

Strittig war im Vorfeld des Beschlusses vor allem die Verkehrsbelastung auf der ohnehin viel befahrenen Meerbuscher Straße. Auch die Befürchtung, dass der Handel im Ortskern von Osterath unter einem Frischemarkt leiden könnte, wurden besonders seitens der FDP-Politiker – allen voran Thomas Gabernig, der auf der Meerbuscher Straße eine Glaserei betreibt – immer wieder vorgetragen. Zu allen Punkten liegen die entsprechenden Gutachten (Einzelhandel und Verkehr) aus.

(RP/EW)
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