Meerbusch Jugendinitiative sammelt für Skatepark

Meerbusch · Das Meerbuscher Partizipationsprojekt von Jugendlichen für Jugendliche sucht Sponsoren zur Realisierung eines Traums. In der Sparkasse in Büderich wird die Idee dahinter jetzt an Stellwänden präsentiert.

 In der Sparkasse in Büderich stellen Ulla Bundrock-Muhs (v.l.), Erika Schmidt und Thomas Wolf (Sparkasse) das Projekt vor.

In der Sparkasse in Büderich stellen Ulla Bundrock-Muhs (v.l.), Erika Schmidt und Thomas Wolf (Sparkasse) das Projekt vor.

Foto: U. Dackweiler

Keine "Mission impossible", sondern "Einmischen possible", das verspricht das Flugblatt, das für einen Skatepark in Meerbusch wirbt. In der Geschäftsstelle Büderich der Sparkasse Neuss ist derzeit eine Präsentation zu sehen, die das Projekt vorstellt und um Spenden wirbt. Neben den Informationswänden und einem Demo-Film liegen geldähnliche 8 Euro-Scheine aus. "Wenn jeder Meerbuscher Bürger acht Euro spendet, haben wir unser Ziel erreicht", rechnet Ulla Bundrock-Muhs, die das Vorhaben der Jugendlichen unterstützt.

Nele, Greta, Flo, Jan, Dennis, Fynn, Theo und Finn sind wild entschlossen, ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Sie haben nicht nur die Hilfe des Stadtelternrates, sondern inzwischen eine prominente Fürsprecherin bekommen.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage will die Schirmherrschaft über das Projekt übernehmen, das im Frühsommer 2015 mit dem Überreichen einer Unterschriftenliste von rund 100 Schülern im Rathaus begann. Damals verwies die Bürgermeisterin die Schüler an die Querkopf-Akademie von Ulla Bundrock-Muhs, die Partizipationsprojekte in Meerbusch, aber auch darüber hinaus organisiert. Diese stellte den Jugendlichen im Alter von elf bis 13 Jahren erst einmal die grundsätzlichen Fragen: Wie stellt ihr euch die Anlage vor? Wie viel wird sie kosten? Die erste Frage war schnell geklärt. Es sollte etwas Größeres mit vielen Möglichkeiten sein: Pumptrack und BMX-Dirtanlage, einer Chillarea und einer Parcouranlage, dazu jede Menge Möglichkeiten, mit dem Skateboard kleine Kunststücke auszuführen. Diese Ideen goss der Vater eines Jungen, der Landschaftsarchitekt ist, in eine planerisch ansprechende Form.

Doch die Kosten? Die Jugendlichen recherchierten im Internet und stießen auf die Firma "Betonlandschaften", der sie ihr Projekt vorstellten. Dieses erfahrene Unternehmen war begeistert und will einsteigen. Doch noch ist da eine hohe Hürde: die Kosten in Höhe von 400.000 Euro. Außerdem musste ein Platz gefunden und die Zustimmung der Politik eingeworben werden. "Die Jugendlichen waren in etlichen Ausschüssen und haben ihr Projekt vorgestellt sowie Rede und Antwort gestanden", berichtet Bundrock-Muhs. "Das ist eine Erfahrung fürs Leben." Denn es ginge zwar konkret um einen Skatepark, aber in zweiter Linie darum, "Demokratie zu lernen, zu leben und zu lieben". So waren alle sehr froh, als die politischen Ausschüsse grünes Licht gaben. Allerdings ohne sich finanziell aus dem Fenster zu lehnen.

Jedoch überlässt die Stadt der Jugendinitiative im Strümper Buschend neben dem städtischen Bauhof ein 3.800 Quadratmeter großes Grundstück. Dort soll es in den Park mit Bürgerwäldchen integriert werden, ohne dass die bestehenden Wege entfallen. Da das Gelände als Spielplatz ausgewiesen ist, bedarf es keiner baurechtlichen Änderung. Die Querkopf Akademie tritt als Bauherrin auf und schenkt die Anlage nach Fertigstellung der Stadt. Fehlt eigentlich nur noch das Geld. "Wenn wir 250.000 Euro haben, fangen wir an", sagt Bundrock-Muhs. Und das soll schon im nächsten Sommer sein. Sie hofft, dass sich neben den Erlösen aus Zuckerwatteverkauf, den die Schüler bei diversen Gelegenheiten betrieben, Geschäftsleute engagieren, indem sie etwa statt Weihnachtspräsente zu verschenken, lieber spenden. "5000 Unternehmen mit 50 Euro, das reicht", sagt sie. Sie könnte sich auch eine große Spendengala mit Ehrengast vorstellen.

Am heutigen Montag können sich Interessierte den ganzen Tag lang aus Anlass des Weltkindertages im Osterather JuCa zum Thema informieren. "Wir würden uns freuen, wenn weitere Jugendliche mitmachen würden", so die Jugendexpertin.

(RP)
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