Meerbusch Jetzt beginnt die Saison der Grill-Rüpel

Meerbusch · Hoch Walburga soll am Wochenende für Sonnenschein und warme Temperaturen sorgen. Die Stadt rechnet am Rheinufer mit Hinterlassenschaften von Wildgrillern — und setzt auf die aufklärende Wirkung von neuen Infotafeln.

 Was vom Grillen übrig blieb: Gerade nach warmen Wochenenden ist das Meerbuscher Rheinufer von Überresten wie diesen übersät. Am Samstag sollen es 25 Grad, am Sonntag 27 Grad werden.

Was vom Grillen übrig blieb: Gerade nach warmen Wochenenden ist das Meerbuscher Rheinufer von Überresten wie diesen übersät. Am Samstag sollen es 25 Grad, am Sonntag 27 Grad werden.

Foto: Ulli Dackweiler

Wenn das schöne Wetter kommt, lockt das Meerbuscher Rheinufer auch viele auswärtige Gäste an. Mitten im Landschaftsschutzgebiet parken sie ihre Autos auf Feldwegen, grillen wild, lassen den Müll zurück. "Uns geht es nicht darum, die Menschen von der Natur auszusperren", betont Kreisumweltdezernent Karsten Mankowsky. "Aber das Verhalten dort muss bestimmten Regeln unterliegen."

 Fünf der insgesamt 18 neuen Hinweistafeln, auf dem Foto rechts zu sehen, sind bereits aufgestellt. Sie enthalten fünf Gebote und Verbote.

Fünf der insgesamt 18 neuen Hinweistafeln, auf dem Foto rechts zu sehen, sind bereits aufgestellt. Sie enthalten fünf Gebote und Verbote.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Jetzt setzen die Stadt Meerbusch und der Rhein-Kreis Neuss auf eine neue Strategie gegen die Grill-Rüpel: Sie installieren insgesamt 18 Informationstafeln mit freundlichen Hinweisen, worauf Besucher achten sollten. "Viele wissen gar nicht, was erlaubt ist und was nicht", sagt Heiko Bechert, Leiter des Ordnungsamtes. Die Kosten von insgesamt 600 Euro teilen sich Stadt und Kreis. Entsprechende Hinweistafeln haben im vergangenen Jahr bereits die Nachbarstädte Duisburg und Düsseldorf aufgehängt.

"Sie befinden sich hier in einem Landschaftsschutzgebiet", steht auf den Meerbuscher Schildern. "Ein Landschaftsschutzgebiet ist Rückzugsgebiet seltener Tiere und Pflanzen. Bitte nehmen Sie hierauf Rücksicht." Dann folgen fünf Ge- und Verbote: "Beschädigen Sie keine Pflanzen. Nehmen Sie Ihren Abfall wieder mit. Lagern und Zelten verboten. Machen Sie kein Offenes Feuer. Beachten Sie die Fahrverbote." Darunter folgt ein Hinweis, dass bei Verstößen ein Bußgeld droht.

Bußgelder haben die Ordnungsbehörden bei Kontrollen in der Vergangenheit viele verhängt. "Wir haben Anzeigen ohne Ende geschrieben, um das wilde Parken zu ahnden", sagt Bechert. 75 bis 200 Euro kostet es, sein Auto im Landschaftsschutzgebiet abzustellen. "Ein Geländewagenfahrer ist sogar mal mit seinem Fahrzeug über den Deich bis ins Wasser gefahren. Da waren dann 3000 Euro fällig", sagt Bechert. An einem schönen Sommertag kämen schon mal bis zu 10 000 Euro Bußgelder zusammen. Die fließen nicht ins Stadtsäckel, sondern an den Rhein-Kreis Neuss. Er ist als Untere Landschaftsbehörde für die Landschaftsschutzgebiete zuständig.

(RP)
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