Meerbusch Jäger bitten um mehr Rücksicht

Meerbusch · Der Hegering Meerbusch bittet die Meerbuscher um Rücksichtnahme für die Wildtiere. Vor allem in der Erntezeit werden Hundebesitzer gebeten, ihre Tiere an der Leine zu halten, damit diese keine Rehkitze oder Hasen reißen.

 Mit diesen Schildern weist der Hegering darauf hin, dass Jungtiere in Gefahr sein können, wenn sie von wildernenden Hunden gerissen werden.

Mit diesen Schildern weist der Hegering darauf hin, dass Jungtiere in Gefahr sein können, wenn sie von wildernenden Hunden gerissen werden.

Foto: hegering

Es sind vor allem die kleineren Tiere wie die Rehkitze oder junge Hasen, die den Jägern am Herzen liegen und die sie schützen wollen. "Denn diese Jungtiere liegen oft in direkter Nähe zu den hoch frequentierten Laufwegen und sind daher leichte Opfer für freilaufende Hunde", sagt Jörg von Deylen, Jagdaufseher und Obmann für Öffentlichkeitsarbeit des Hegering.

 Ein gerissener Hase wurde offenbar auf einer Bank abgelegt.

Ein gerissener Hase wurde offenbar auf einer Bank abgelegt.

Foto: hegering

Denn während Meerbuschs Landwirte Tag und Nacht die Ernte einfahren, würden sich die Wildtiere neue Schutzräume suchen, um Schutz vor Raubwild und anderen Feinden zu finden. Der Hegering Meerbusch macht darum mit Unterstützung des Landesjagdverbands NRW mit drei neuen Hinweistafeln im Stadtgebiet darauf aufmerksam, Wildruhezonen zu meiden und bittet darum, Hunde immer an der Leine zu führen.

"Es gehen aktuell nahezu täglich Meldungen bei uns ein, wonach im gesamten Stadtgebiet und insbesondere in Rheinnähe wildernde Hunde gesehen werden", so Philip Munscheid, Leiter des Hegering Meerbusch. Wenn die Polizei gerufen werde und am Tatort eintreffe, "ist der Täter dann meist schon über alle Berge", so Munscheid.

Besonders prekär dabei sei, dass immer mehr Hundebesitzer die Beute ihres Hundes offensichtlich am Wegesrand oder sogar auf Bänken sichtbar deponieren würden, so dass jeder Bürger den Ausgang einer Hetzjagd begutachten könne. "Dadurch wird das gesamte Ausmaß der Wilderei erst sichtbar. Es scheint fast so, dass wildernde Hunde mehr den Charakter einer Trendsportart annehmen", so von Deylen in seiner Mitteilung. Hier stelle sich die Frage, ob nicht die Stadt Meerbusch in die Verantwortung gezogen werden sollte, um ein solches Vorgehen nachhaltig zu verbieten, so sein Appell. Sein Tipp: Jeder Bürger, dem beim Spazieren ein wildernder Hund auffalle, sollte die Polizei informieren. Nur dann könne gewährleistet werden, dass die Tat geahndet werde. Der Hegering Meerbusch und seine Mitglieder seien seit vielen Jahren damit beschäftigt, in den Wildtier- und Biotopschutz zu investieren. Insbesondere in Zusammenarbeit mit der Stadt Meerbusch seien dadurch Flächen ausgewiesen worden, die als Wildäsungsbereiche für dauerhafte Ruhe und Rückzugsgebiete der einheimischen Tiere angelegt worden seien.

(ak/RP)
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