Meerbusch Initiative "Pro Pappel" kämpft weiter

Düsseldorf · Die Auseinandersetzung um die Pappeln am Nierster Rheindeich sei nach der Bürgerversammlung in der Alten Schule nicht zu Ende, sagt Charlotte Nieß-Mache von der Initiative Pro Pappel.

Ihnen sei bewusst, dass sie rechtlich nach Ablauf aller Fristen keine Möglichkeit mehr hätten, den Erhalt der 86 Pappeln durchzusetzen. Gleichwohl lasse sich auch ein so genannter Planfeststellungsbeschluss noch nachbessern, ohne das gleich ein zeitraubendes, neues Verfahren notwendig werde, erklärt die erfahrene Juristin und frühere Dezernentin der Stadt Düsseldorf und des Landschaftsverbandes Rheinland. So sei zum Beispiel der Planfeststellungsbeschluss für die umstrittene CO2-Pipeline schon viermal verändert worden.

Der Deichverband Lank optimiert im gut sechs Kilometer langen Abschnitt zwischen Langst-Kierst und Nierst den Hochwasserschutz. Für die 20 Millionen Euro teure Investition sollen zahlreiche Bäume in der Nähe des Deichfußes entfernt werden, weil das Wurzelwerk die Stabilität des Bauwerks bei Hochwasser gefährden könnte.

An diesem Punkt setzt die Initiative noch mal an. "Wir hätten gerne eine Untersuchung, ob die Wurzeln überhaupt bis an den Deich reichen", sagt Renate Brors. Eine Grabung solle Aufschluss liefern. Vielleicht könnten Wurzelsperren ein probates Mittel sein, um den Deich zu schützen. "Wir wollen nichts unversucht lassen, um die Bäume zu retten", erklären auch Nieß-Maches Mitstreiterinnen.

In einem Brief an den Erbentag (Fachausschuss) des Deichverbandes, der am Donnerstag, 3. Dezember, im Haus Wellen in Langst tagt, führt die Initiative ihre Argumente pro Pappeln noch einmal an und bittet darum, den Deichgräfen Friedrich Freiherr von der Leyen zu beauftragen, bei der Bezirksregierung einen Antrag auf Änderung des Planfeststellungsbeschlusses zu stellen. Nach einschlägigen Paragrafen in den Verwaltungsvorschriften seien "nicht wesentliche Änderungen" möglich, erklärt Nieß-Mache. Und die Verschiebung des Deiches um zehn Meter landeinwärts sei keine wesentliche Änderung.

Parallel spricht "Pro Pappel" auch die Vertreter der Meerbuscher Ratsparteien mit der Bitte um Unterstützung an. "Wenn es dann partout nicht geht, laufen wir nicht mit unserem Kopf durch die Wand", betont Nieß-Mache. Eine maßgebliche Zeitverzögerung beim Bau des Deiches oder gar die Gefährdung des Landeszuschusses über 15 Millionen Euro wolle auch die Initiative nicht.

(RP)
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