Meerbusch In den Ferien: Fahrradtraining für den Alltag

Meerbusch · Bei der Stadtranderholung übten am Mittwoch mehr als 30 Kinder in Lank-Latum, ihr Rad sicher zu beherrschen.

 Das Hütchen im Blick: Luca Wolle (11) umkurvt den Parcour – unter der Aufsicht von Polizeihauptkommissarin Daniela Luppus.

Das Hütchen im Blick: Luca Wolle (11) umkurvt den Parcour – unter der Aufsicht von Polizeihauptkommissarin Daniela Luppus.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Luca Wolle umkurvt das fünfte rot-weiße Hütchen, lenkt nach rechts, nimmt das sechste Hütchen ins Visier. Der Elfjährige ist eins von mehr als 30 Kindern, die an diesem Mittwochnachmittag auf dem Sportplatz an der Pappelallee in Lank an einem Fahrradtraining teilnehmen. Die Mädchen und Jungen fahren zwischen unterschiedlich weit auseinanderstehenden Hütchen entlang. Sie müssen einen Ball in die Hand nehmen und in eine 15 Meter entfernte Kiste fallen lassen — das alles während der Fahrt. Am Ende des Parcours, der von einer Holzstange begrenzt wird, müssen die Kinder das Bremsen üben: Luca Wolle bleibt mit quietschenden Reifen stehen und schafft es gerade noch, die Holzstange vor ihm nicht herunter zu reißen.

Das Fahrradtraining in Kooperation mit der Polizei des Rhein-Kreises Neuss gehört zum Programm der diesjährigen Stadtranderholung. Denn: "Immer häufiger fehlen Kindern motorische Fähigkeiten", erklärt Daniela Luppus, Polizeihauptkomissarin in der Verkehrsunfallprävention. "Es wird immer auffälliger, dass Kinder mit dem Fahrradfahren überfordert sind", so die Polizistin. Das Fahren erfordere die komplette Konzentration, dabei bleibe dann der Straßenverkehr völlig auf der Strecke. "Ein Unfall ist dann schnell passiert."

Die Polizistin, die auch in den Schulen des Rhein-Kreises Neuss Fahrradtrainings anbietet, sieht vor allem die Eltern in der Verantwortung, das Fahrradfahren im Straßenverkehr mit ihren Kindern zu üben. "Das Fahrradtraining in der dritten Klasse allein reicht nicht aus, denn, wenn die Kinder es dann nicht können, ist es schon zu spät", sagt Luppus.

Wenige und einfache Übungen — zum Beispiel das Radfahren mit einer Hand — reichten meist schon aus, um entsprechende Fähigkeiten zu fördern. Für Beate Enzel, die Leiterin der Stadtranderholung, gilt aber: Vergnügen vor Arbeit. Das Fahrradtraining solle sich bewusst von dem in der Schule unterscheiden. So hat das Training einen spielerischen Ansatz. Das sorgt bei den Teilnehmern für gute Stimmung. Anna Lena Damm (10) und ihre Schwester Lisa Marie (9) berichten, dass für sie das Fahrradfahren ein willkommener Ferienspaß sei.

Aber Anna Lena erzählt auch von ihrer verpatzten Fahrradprüfung in der Schule. Jetzt will sie das Linksabbiegen unbedingt noch verbessern.

Am Ende des Trainings gibt es für alle Sieger Fahrradzubehör zu gewinnen — damit sie sich im Notfall auch selbst um den geplatzten Reifen kümmern können.

(RP)
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