Strümper Kreuzung kein Unfallschwerpunkt mehr Mehr Unfälle mit Verletzten

Unfallstatistik der Meerbuscher Polizei für 2018: Bei 161 Unfällen wurden 185 Menschen verletzt, zwei starben. Die Kreuzung Xantener-Schloss-Osterather Straße ist kein Unfallschwerpunkt mehr.

 Erst 33, dann sieben, jetzt noch fünf Unfälle: Die Kreuzung Xantener-Schloss-Osterather Straße ist erfolgreich entschärft worden.

Erst 33, dann sieben, jetzt noch fünf Unfälle: Die Kreuzung Xantener-Schloss-Osterather Straße ist erfolgreich entschärft worden.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Zwei tödlich Verletzte, außerdem weitere 21 Schwer- sowie 164 Leichtverletzte bei 161 (Vorjahr 146) Unfällen sowie immer mehr Verletzte nach Unfällen mit Fahrrad oder Pedelec: Das sind die Eckpunkte aus der Unfallstatistik 2018.

Thomas Pilz, Erster Polizeihauptkommissar und seit Oktober 2018 Leiter der Wache Meerbusch, spricht aber trotz allem – so schrecklich auch die tödlichen Folgen von zwei Unfällen seien – von keinen dramatischen Zahlen oder Entwicklungen. Zumal sich ein eklatanter Unfallschwerpunkt zum Positiven verändert hat. Ereigneten sich im Jahr 2016 noch 33 Unfälle an der Kreuzung Xantener/Schloss/Osterather Straße, sank die Zahl im Jahr 2017 schon auf sieben. Nachdem Schilder verändert wurden und im vergangenen Herbst die Linksabbiegerspur eine eigene Ampel bekam,  wurde die Polizei zu zwei Unfällen an der Kreuzung Xantener/Schlossstraße sowie zu drei Unfällen an der Kreuzung Osterather mit Schlossstraße gerufen – insgesamt damit noch fünf. „Damit gilt diese Kreuzung nicht mehr als Unfallschwerpunkt, wird aber weiter beobachtet“, sagt Thomas Pilz.

Auffällig sei dagegen ein anderes Phänomen: die Unfälle mit Pedelecs. Insgesamt ereigneten sich 88 Unfälle mit Rad- oder E-Bike-Fahrern. „Die steigende Mobilität führt zu mehr Unfällen“, sagt Pilz. Das gute Wetter im vergangenen Jahr habe zudem bewirkt, dass viel mehr Menschen als sonst mit dem Drahtesel unterwegs gewesen seien. Viele Ältere können  zwar radfahren, aber nicht das elektrisch betriebene Rad einschätzen. Das zudem um einiges schwerer sei als ein normales Fahrrad. Er rät dazu, sich beim Kauf auf jeden Fall einweisen zu lassen, eventuell einen Kursus beim ADFC zu belegen oder sich Tipps bei den Verkehrssicherheitsberatern der Polizei zu holen.

 Thomas Pilz, Erster Polizeihauptkommissar, ist seit einem halben Jahr Leiter der Polizeiwache Meerbusch mit Sitz an der Holbeinstraße.

Thomas Pilz, Erster Polizeihauptkommissar, ist seit einem halben Jahr Leiter der Polizeiwache Meerbusch mit Sitz an der Holbeinstraße.

Foto: RP/Anke Kronemeyer

Das Thema Fahrrad spielt für die Meerbuscher Polizei sowieso eine große Rolle. „Wir bekämpfen nach wie vor und verstärkt das Fehlverhalten von Radfahrern, aber auch gegen sie.“ Das heißt: Wer auf dem Fahrrad mit dem Handy telefoniert und kontrolliert wird, zahlt 55 Euro Bußgeld. Und: Wer auf einem Radweg parkt, kann ebenfalls mit einem Knöllchen rechnen.

Die Schulwegsicherung ist das nächste Präventionsthema der Beamten. Denn unter den insgesamt 187 verunglückten Personen waren 19, die unter 14 Jahre alt sind. Das heißt, dass sie auf dem Weg in die Schule verunglückt sind. Den größten Teil der Verletzten aber nehmen die über 65-Jährigen ein. Im vergangenen Jahr waren das 36. außerdem starben zwei ältere Menschen bei Unfällen: Zum einen ein 78-Jähriger, der mit seinem Wagen auf der Bismarckstraße gegen einen Baum geprallt war, zum anderen zwei Wochen vor Weihnachten eine 84-jährige Fußgängerin, die am Bahnübergang Landsknecht verunglückte.

Noch eine Zahl lässt die Polizisten meistens mit dem Kopf schütteln: die der Unfallfluchten.  Schon im Jahr 2017 lag sie mit 412 enorm hoch, im vergangenen Jahr wurden 356 Unfallfluchten registriert. „Menschlich unverständlich“ findet das Thomas Pilz. Nur in den wenigsten Fällen würde man als Autofahrer nicht merken, dass man ein anderes Fahrzeug beschädigt. Kein Trost: Die Zahl der Unfallfluchten liegt im Kreis auf hohem Niveau von 3129.

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