Handball TuS-Damen verschenken den Sieg

Im Kellerduell der Nordrheinliga verlieren die Lanker Handballerinnen beim Tabellenvorletzten Dünnwalder TV, obwohl sie acht Minuten vor Schluss noch mit vier Toren Vorsprung geführt hatten.

 Linksaußen Joana Jeschke im Zweikampf mit ihrer Dünnwalder Gegenspielerin.

Linksaußen Joana Jeschke im Zweikampf mit ihrer Dünnwalder Gegenspielerin.

Foto: Falk Janning/falk janning

 Mit leerem Blick saßen Lanks Handballerinnen noch Minuten nach der Schlusssirene auf dem Boden der Gesamtschul-Turnhalle in der Kölner Vorstadt. Sie waren fassungslos, dass sie in den letzten Minuten der Partie beim Dünnwalder TV einen schon sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben hatten. Am Ende stand eine 27:29 (13:15)-Niederlage des TuS Treudeutsch.

Das Rennen um den Klassenerhalt ist damit wieder völlig offen. Die Lankerinnen verpassten es, durch einen eigenen Erfolg den Vorsprung auf Dünnwald auf vielleicht schon entscheidende sieben Punkten zu vergrößern. Stattdessen rückt der Tabellenvorletzte, der erst seinen zweiten Saisonsieg feierte, wieder bedrohlich nah und bis auf drei Zähler heran.

Die Treudeutsch-Damen schickten ihre Fans und Trainer Michael Cisik während der Partie durch ein Wechselbad der Gefühle. Vor der Pause waren sie nach schwachem Start zwar zunächst besser ins Spiel gekommen und in Führung gegangen (8:6, 12:10), doch  in den Schlussminuten des ersten Durchganges lief nicht mehr viel zusammen. Torhüterin Rebecca Jennes verhinderte in der Schlusssekunde mit einem parierten Sieben-Meter-Strafwurf, dass sich der Rückstand sogar auf drei Treffer erhöhte.

Mit Wiederbeginn kamen die Blau-Weißen wie ausgewechselt auf das Parkett zurück. Nun agierten sie mit Mut und Selbstvertrauen, und plötzlich klappte alles. Joana Jeschke traf mit zwei Tempogegenstößen innerhalb von nicht einmal einer Minute zum 16:16-Ausgleich. Es blieben allerdings ihre beiden einzigen Treffer.

Kathrin Naeckel hatte am Kreis in dieser Phase gute Aktionen. Und Dünnwald machte unter dem druckvollen und zielstrebigen Lanker Spiel nun viele leichte Fehler. Mit 8:1 Treffern in Folge zogen die Lankerinnen bis auf fünf Tore weg (24:19 in der 48. Minute). Sie schienen Mitte der zweiten Halbzeit klar auf der Siegerstraße.

Als Dünnwald aber zwei Treffer in Folge gelangen, da kam die Angst zurück. Nun machte sich beim TuS Panik breit, die Spielerinnen wirkten wie gelähmt und verunsichert, keine wollte Verantwortung übernehmen. Dem Team fehlte da die Führungsfigur, die das Spiel an sich riss. Niemand hatte in den letzten zehn Minuten die Courage, die Aufholjagd des Gegners zu stoppen. Symbolisch für den Zustand der Mannschaft in dieser Phase waren die drei katastrophalen Fehlpässe, die Madeleine Hoffmann unterliefen und den DTV zu Tempogegenstößen einluden. 90 Sekunden vor Schluss ging der Gastgeber erstmals wieder in Führung, Treudeutsch bekam keine Möglichkeit mehr zum Ausgleich.

„Das Ergebnis ist nicht unverdient, aber völlig überflüssig“, sagte ein enttäuschter Trainer Michael Cisik. „Wir waren klar besser, haben uns aber selbst geschlagen und die beiden Punkte leichtfertig verschenkt.“

Am Samstag fährt die Mannschaft zur Turnerschaft St. Tönis. Beim Tabellensechsten wird es ungleich schwerer als in Dünnwald.

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