Meerbusch Im 40. Jahr wird viel gebaut

Düsseldorf · Meerbusch wird in diesem Jahr 40, was aber nur im kleinen Rahmen gefeiert wird. Drei große Bauprojekte sollen fertig werden: Bücherei, "Bürgerhaus" und Bauhof. Andere (Ostara, Sportplatz Strümp) könnten starten.

Bürgermeister Dieter Spindler wird in diesem Jahr häufiger bei Grundsteinlegungen, Richtfesten und Einweihungen anzutreffen sein: Allein drei städtische Großprojekte sollen in den nächsten Monaten fertig werden: Die Mediothek am Dr.-Franz-Schütz-Platz in Büderich (Baukosten: 3,2 Millionen Euro) im Frühjahr, der neue Baubetriebshof in Strümp (5,1 Mio) und der Verwaltungsanbau am Wittenberger Weg ("Bürgerhaus", 3,2 Mio) im Sommer. Schon in den nächsten Wochen beginnen die Vorbereitungen für Neubau und Sanierung des Rheindeichs im nördlichen Stadtgebiet. Ein 19,9-Millionen-Euro-Projekt. Laut Deichverband geht das nicht, ohne 86 Pappeln bei Nierst zu fällen, was schon eine neue Bürgerinitiative auf den Plan gerufen hat.

Wenn sich die Schwarz-Grüne Ratsmehrheit untereinander und mit dem Investor einig wird, wird eventuell der erste Stein auf dem 14 Hektar großen Ostara-Neubaugebiet gelegt. Aber auch ein Scheitern der Pläne ist nicht ausgeschlossen.

In Strümp wartet der SSV derweil sehnsüchtig auf den Baubeginn für die rund 2,3 Millionen Euro teure Sportplatz-Erweiterung mit neuen Umkleiden und Kunstrasenplatz (was von einigen Nachbarn äußerst kritisch gesehen wird). Und der Anschluss der Böhlerstraße an die Autobahnauffahrt Büderich ist auch schon längst überfällig. Abriss und Neubau der Alten Schule Langst-Kierst mitsamt Feuerwehrhaus (Kosten: rund 950 000 Euro) dürften ebenfalls in Angriff genommen werden. Bagger sollen im Frühjahr auch anrücken, um schnelle Internetverbindungen für die unterversorgten Teile der Rheingemeinden und von Bösinghoven zu legen. Die Ausschreibung läuft.

Sicherlich wird der Bürgermeister bei keiner seiner Festreden den Hinweis auf das 40-jährige Bestehen vergessen, das Meerbusch in diesem Jahr feiert. Am 1. Januar 1970 schlossen sich acht Gemeinden zur Stadt im Grünen zusammen. Der Verband hält — trotz mancher Streitereien — bis heute. Eine große zentrale Feier soll es jedoch nicht geben, statt dessen werden diverse Veranstaltungen — vom Neujahrsempfang bis zur Winterwelt unter der Überschrift "Meerbusch wird 40" stehen. Mit einem runden Jubiläum kann immerhin Lank-Latum aufwarten: Der Zusammenschluss beider Orte jährt sich 2010 zum 100. Mal. Beim Lanker Vogelschießen im September wird das sicher auch Thema sein.

Zwei Dauer-Projekte werden das ganze Jahr durchziehen: Die Straßenbaustelle der L137 durch Büderich und der Ausbau der U3-Betreuung an den Kitas. In den Kindergärten sollen bis 2013 rund zehn Millionen Euro an städtischen Mitteln, Fördergeldern und Träger-Beiträgen verbaut werden. Dabei soll auch eine neue, integrative Kita entstehen, und zwar am Rand des Neubaugebiets Strümper Busch.

Politisch wird der 9. Mai besonders spannend. Dann sind die Meerbuscher zur Landtagswahl aufgerufen. Der in Strümp wohnende Verkehrsminister Lutz Lienenkämper (CDU) will seinen Sitz verteidigen. Auf Seiten der SPD strebt Ratsfrau Nicole Niederdellmann-Siemes ins Parlament.

Eins ist schon sicher: Finanziell wird Meerbusch weiter mit den Folgen der Krise — speziell den sinkenden Steuereinnahmen — zu kämpfen haben. Die Aufnahme neuer Millionen-Schulden ist gewiss.

(RP)
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