Illegaler Lastwagenverkehr Zwei Blitzer auf der Uerdinger Straße?

Noch immer ist keine Lösung beim illegalen Lkw-Verkehr in Sicht. Die Verwaltung prüft den neuen Vorschlag mit dem Rhein-Kreis. Alternativ sollen Firmen im Gewerbegebiet In der Loh eine Vignette für freie Durchfahrt beantragen.

 Viele Lastwagen fahren trotz Durchfahrtverbot über die Uerdinger Straße in Lank, um schneller zum Krefelder Hafen zu kommen.

Viele Lastwagen fahren trotz Durchfahrtverbot über die Uerdinger Straße in Lank, um schneller zum Krefelder Hafen zu kommen.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Wie oft das Thema illegaler Lastwagenverkehr durch Lank bereits auf der Tagesordnung diverser Ausschüsse stand, lässt sich kaum mehr zählen. Auch in der vergangenen Bauausschuss-Sitzung ging es um Lkw, die trotz Durchfahrtverbot über die Uerdinger Straße fahren. Denn wenige Stunden zuvor hatte es im Technischen Rathaus in Lank ein Gespräch mit mehr als 20 Unternehmern gegeben, die im Gewerbegebiet In der Loh ansässig sind. Auch Mitglieder der Bürgerinitiative gegen den Lkw-Verkehr waren dabei.

„Wir haben dort den Anwesenden die Pläne der Verwaltung erläutert“, sagt Technischer Beigeordneter Michael Assenmacher. Die Eckpfeiler des Konzepts: Ein Lkw-Blitzer, der in beide Richtungen am Standort Uerdinger Straße zwischen Robert-Bosch-Straße und In der Loh blitzt. Damit verbunden eine geänderte Verkehrsführung im Gewerbegebiet, das ansonsten als Schleichweg genutzt werden könnte, um den Blitzer zu umfahren. Demnach soll das letzte Teilstück der Robert-Bosch-Straße (von Uerdinger Straße bis In der Loh) Einbahnstraße werden, um die illegalen Lastwagen aus Lank Richtung Krefelder Hafen auszubremsen. Der Vorschlag sorgte bereits in der vergangenen Bauausschuss-Sitzung für Empörung bei den anwesenden Unternehmern. Die fühlten sich von der Politik übergangen und kritisierten: Wenn die Ausfahrt aus der Robert-Bosch-Straße Richtung Krefeld unterbunden würde, bedeute das eine deutliche Beeinträchtigung für die Speditionen, die sie beliefern und dann weiter in Richtung Norden fahren. „Nun haben wir mit dem Rhein-Kreis Neuss, der für die Auswertung des Blitzers zuständig ist, sehr kooperative Gespräche geführt“, verkündete Assenmacher. Demnach können die betroffenen Unternehmer für ihre Lkw Ausnahmegenehmigungen beantragen. Die Vignetten liegen vorne im Lkw und verhindern ein Bußgeld. „Diese Lösung bedeutet für die Firmen allerdings einen erhöhten Verwaltungsaufwand“, gibt Assenmacher zu.

Rolf Heckmann, Geschäftsführer der Firma Heckmann mit Sitz an der Robert-Bosch-Straße, sagt dazu: „Wir selbst haben gar keinen Fuhrpark, sondern werden von Speditionen aus ganz Europa beliefert. Wir wissen im Vorfeld also gar nicht, welcher Lkw wann kommt.“ Seiner Meinung nach sei die Idee mit den Vignetten nicht umsetzbar und somit keine zufriedenstellende Lösung. „Unter diesen Bedingungen werde ich weitere Investitionen an diesem Standort auf den Prüfstand stellen.“ Er hält die ganze Diskussion für „stark überzogen“. Und weiter: „Ich bin davon überzeugt, dass man keinen Konsens finden wird.“

Auf den hofft Michael Assenmacher immer noch, obwohl er sagt: „Die Interessen der Anlieger und der Unternehmer widersprechen sich. Insofern wird jede Lösung nur ein Kompromiss sein.“ Bei dem Gespräch kam aber ein neuer Vorschlag auf den Tisch: Ein zweiter Blitzer auf der Uerdinger Straße – damit hätte sich die Einbahnstraßenregelung erledigt. Denn mit dem gemessenen Zeitabstand zwischen Blitzer eins und Blitzer zwei ließe sich feststellen, ob es sich bei der Fahrt um Lieferverkehr (erlaubt) oder Durchfahrtverkehr (verboten) handelt. „Darüber sprechen wir nun erneut mit dem Rhein-Kreis Neuss und werden im nächsten Bauausschuss wieder berichten“, kündigt Assenmacher an.

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