Meerbusch Illegale Lkw: In Lank wird bald geblitzt

Meerbusch · Bis zu 800 Lkw fahren pro Woche trotz Verbots über die Uerdinger Straße Richtung Krefelder Hafen. Nach langer Diskussion hat der Rhein-Kreis-Neuss eingelenkt und installiert jetzt eine Blitzeranlage.

 So könnte die Messanlage aussehen, die in Lank-Latum installiert werden soll.

So könnte die Messanlage aussehen, die in Lank-Latum installiert werden soll.

Foto: vitronic

Die Karawane der Lastwagen, die Tag für Tag, Woche für Woche über die Uerdinger Straße in Lank brettern, um Waren in den Krefelder Hafen zu fahren oder dort abzuholen, könnte ein Ende haben. Vielleicht noch nicht in diesem, spätestens aber im nächsten Jahr. Das aber nur dann, wenn die Chefs der Speditionen es leid sind, ständig Bußgelder zu bezahlen. 75 Euro werden fällig, wenn Lkw-Fahrer bei der Fahrt über die Uerdinger Straße geblitzt werden. Bei Wiederholung kann sogar der Führerschein in Gefahr sein. Dass nun eine solche Blitzeranlage aufgestellt wird, ist Ergebnis langer Diskussion, vieler Beschwerden und zum Teil emotionaler Auseinandersetzung auch zwischen Politikern aus Meerbusch und dem Kreis Neuss. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und seine Mitarbeiter hatten noch bis vor kurzem nicht wahrgenommen oder anerkannt, dass die Stadt pro Woche 700 bis 800 verbotswidrige Lkw auf der Uerdinger Straße gezählt hat. "Jetzt aber hat der Kreis eingelenkt", so Michael Assenmacher, Technischer Beigeordneter in der Sitzung des Bauausschusses.

Mit dem Ergebnis, dass eine neue, moderne Verkehrsüberwachungstechnik eingesetzt werden soll, die dafür sorgen kann, dass Lkw über 7,5 Tonnen, die trotz Verbots den Stadtteil Lank-Latum durchfahren, schon bald "gerichtsfest" identifiziert und die Speditionen mit Bußgeld belegt werden können. Nur so ließen sich die Verstöße gegen das Durchfahrtverbot reduzieren, heißt es bei der Stadtverwaltung. Die Installation der Blitzer-Anlage ist Ergebnis einer Gesprächsrunde, zu der Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage die Polizei, das Straßenverkehrsamt und die Technische Stadtverwaltung eingeladen hatte. Der Kreis hat dabei zugesichert, das Überwachungsgerät auszuschreiben, anzuschaffen und aufzustellen. Dabei soll es sich um ein Messgerät handeln, das alle Lkw-Bewegungen ab 7,5 Tonnen mit Ladung und Geschwindigkeitsüberschreitungen erfassen kann. Ein mögliches Gerät könnte der Enforcement Trailer der Wiesbadener Firma Vitronic sein. Er wird auch "Blitzer-Panzer" genannt, sieht wie ein Anhänger aus und steht am Straßenrand, um die Daten zu erfassen. Er kann fünf Tage lang ohne Personaleinsatz Daten ermitteln. Die Stadt Duisburg setzt die Technik bereits im Stadtteil Rheinhausen ein, so die Stadt Meerbusch.

 Alltägliches Bild: Lkw fahren trotz Verbots durch Lank.

Alltägliches Bild: Lkw fahren trotz Verbots durch Lank.

Foto: Ulli Dackweiler

In Lank-Latum soll das Gerät auf der Uerdinger Straße zwischen dem Abzweig ins Gewerbegebiet In der Loh und der Robert-Bosch-Straße aufgestellt werden und rund um die Uhr im Einsatz sein. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage setzt große Hoffnungen auf die neue Technik. "Wir haben in der Vergangenheit große Anstrengungen unternommen, den verbotenen Lkw-Verkehr in Lank-Latum zu unterbinden. Leider konnten wir viele Lkw-Fahrer mit unseren Maßnahmen nicht abschrecken." Zudem seien die Überwachung der Ortsdurchfahrt und die Ahndung der Verstöße schwierig gewesen.

(RP)
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