Meerbusch IHK: "Handel ist da, wo Leben ist"

Düsseldorf · Der Wunsch vieler Büdericher, die Dorfstraße zur Einbahnstraße zu machen, stößt nicht überall auf Gegenliebe. Bereits im Vorfeld der heutigen RP-Aktion üben Leser Kritik an dem städtischen Vorhaben generell und an den möglichen Alternativrouten.

Auch bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein werden die Auswirkungen nicht positiv eingeschätzt. "Wenn ich den halben Verkehr wegnehme, weil ich eine Einbahnstraße einrichte, nehme ich auch die Hälfte der Kunden weg", sagt Andree Haack, Geschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, der die Position der Einzelhändler vertritt.

Jede Art der Verkehrsberuhigung würde sich langfristig auf den Handel auswirken. Das bestätige die Erfahrung. Haack verweist auf das Beispiel Osterath. Zur Verschönerung des Ortskerns ist dort Mitte der 90er Jahre eine Fußgängerzone eingerichtet worden. Doch diese wurde auch aufgrund wegbleibender Kunden wieder zurückgebaut.

"Handel ist dort, wo Leben ist", sagt Haack. "Und Autofahrer bringen auch Leben." Darüber hinaus erinnert er daran, dass die Dorfstraße eine Landesstraße ist. Erfahrungsgemäß sei Straßen NRW nicht daran interessiert, an diesen Straßen etwas zu ändern. "Wenn eine Stadt die treibende Kraft hinter den Veränderungswünschen ist, zahlt sie in der Regel auch", so der IHK-Geschäftsführer. Und dann könnten Anliegerbeiträge fällig werden.

Darüber hat man bei der Stadt noch nicht nachgedacht. "Straßen NRW ist im Vorfeld über unsere Pläne informiert worden", erläutert Stadtpressesprecher Michael Gorgs. Über Kosten und darüber, wer sie trägt, könne erst gesprochen werden, wenn konkrete Planungen vorliegen.

Zum Hintergrund: Die Mehrheit aus CDU und Grünen im Planungsausschuss hat den Wunsch, die Verkehrssituation auf der Dorfstraße sicherer zu machen aufgenommen und zunächst ein Gutachten in Auftrag gegeben, dass die Möglichkeiten, den Verkehr umzulenken, untersuchen soll.

Heute: Mobile Redaktion

Welche Auswirkungen befürchten Sie, wenn die Dorfstraße tatsächlich nur noch Richtung Düsseldorf zu befahren ist? Sind Sie für eine Einbahnstraßenregelung? Diskutieren Sie mit uns heute in der Zeit von 11 bis 12 Uhr bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz in Büderich. Die RP-Redakteure Jan Popp-Sewing und Heike Schoog, sind vor Ort.

(RP)
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