Meerbusch "Ich will ein Gesamtkonzept für die OGS"

Meerbusch · Bürgermeisterin Angelika Mielke Westerlage plant den Engpass des Büdericher Offenen Ganztages in den nächsten zwei Jahren zu beheben. Eine wichtige Rolle könnte dabei das Verwaltungsgebäude am Dr.-Franz-Schütz-Platz spielen

 Ziehen die Mitarbeiter des Verwaltungsgebäudes in Büderich demnächst in die leerstehenden Büros des Alten Rathauses Osterath? Die Bürgermeisterin will diese Möglichkeit prüfen. Dann wäre Platz für die Ganztagsbetreuung der Büdericher Grundschüler. Das Bürgerbüro soll aber auf jeden Fall in Büderich zentral erreichbar bleiben.

Ziehen die Mitarbeiter des Verwaltungsgebäudes in Büderich demnächst in die leerstehenden Büros des Alten Rathauses Osterath? Die Bürgermeisterin will diese Möglichkeit prüfen. Dann wäre Platz für die Ganztagsbetreuung der Büdericher Grundschüler. Das Bürgerbüro soll aber auf jeden Fall in Büderich zentral erreichbar bleiben.

Foto: Dackweiler

Teilweise sind 50 Kinder in nur einem Betreuungsraum untergebracht. Der Lärmpegel steigt enorm und somit auch der Stressfaktor. Für die Betreuer des Offenen Ganztages (Ogata) ist es zunehmend schwerer, so alle ihre Schützlinge zu beaufsichtigen. So geht es in Büderich gleich zwei Grundschulen: der Mauritiusschule und der Adam-Riese-Schule. Das soll sich laut Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (CDU) bis spätestens 2016 ändern. Sie spricht von einem "Gesamtkonzept für Büderich".

Nach RP-Informationen gibt es die Überlegung, im Verwaltungsgebäude am Dr.-Franz-Schütz-Platz Raum für die Nachmittagsbetreuung zu schaffen. Die betroffenen Mitarbeiter der Stadtverwaltung könnten dann ins Alte Rathaus nach Osterath umziehen. In dem städtischen Gebäude sind nach dem Wegzug des Jobcenters Räume leer. "Dies ist eine Variante, die ich mir gut vorstellen kann", bestätigt die Bürgermeisterin, betont aber: "Wir stehen erst ganz am Anfang der Planungen. Wir müssen erst einmal durchrechnen, ob sich eine solche Lösung finanziell und vom Zeitaufwand lohnt. Oder ob wir doch eher den geplanten Anbau an der Mauritiusschule verwirklichen." Ein Immobilientausch sei "eine schnelle Lösung", bestätigt Mielke-Westerlage.

Ob das Bürgerbüro am Dr.-Franz-Schütz-Platz bleiben wird, steht laut Bürgermeisterin noch nicht fest. "Allerdings muss das Bürgerbüro in Büderich weiterhin gut erreichbar sein", betont Mielke-Westerlage. Zudem überlegt die Verwaltung gerade, welche Mietobjekte man zusätzlich durch eine solche Lösung aufgeben könnte. Zieht möglicherweise auch der Bereich Personal von der Moerser Straße ins Alte Rathaus in Osterath? "Es ist eine von mehreren Möglichkeiten", sagt Mielke-Westerlage.

Bei den Schulen würde eine solche Ausgliederung des Offenen Ganztags an den Dr.-Franz-Schütz-Platz auf Zustimmung stoßen. Gabriele Zaum, Leiterin der Mauritiusschule, betont, dass sie "mit allen Lösungen zufrieden ist, solange wir mehr Räume und Platz bekommen." Stephanie Pieper, Rektorin der Brüder-Grimm-Schule, sieht es ähnlich. Zwei Jahre Wartezeit seien aber akzeptabel.

Betroffen sind insgesamt rund 500 Schüler an den drei Grundschulen, die entweder in der OGS (Offene Ganztagsschule) oder der VGS (verlässliche Grundschule - Betreuung bis 14 Uhr) untergebracht sind. Und der Bedarf ist sogar noch höher. An den meisten Schulen gibt es Wartelisten. Zwölf Schüler erhielten etwa an der Mauritiusschule keinen Platz im Offenen Ganztag. "Wir können einfach nicht noch mehr Kinder aufnehmen", sagt Zaum. "Wir kommen uns jetzt schon so vor, wie in einer Legebatterie."

Laut Gesetz sollen pro Schüler 2,5 bis drei Quadratmeter Platz sein, gibt Elternpflegschaftsvorsitzende Ulrike Arndt an. "In den Räumen der Mauritiusschule sind es aber nur knapp 1,5 pro Schüler."

Darüber hinaus bemängelt Schulleiterin Zaum, dass die Aula mittlerweile bereits für die Nachmittagsbetreuung beschlagnahmt werden musste. "So müssen wir für jede Veranstaltung in der Aula alles ausräumen", sagt sie. Das sei sehr lästig. Und auch der Chor könne nun nur noch in einem Klassenraum proben. "Das bedeutet, dass jede Woche das Klavier durch das Lehrerzimmer in den Klassenraum geschoben werden muss", erläutert die Rektorin.

Ein ähnliches Platzproblem hat die Adam-Riese-Schule. Auch dort sind 55 Kinder pro Raum untergebracht. "Bestenfalls sollten es 28 sein", sagt Andreas Harms, Geschäftsführer des Osterather Betreuungsvereins. Auch ein Problem sei, dass die Räume nicht beieinander liegen. "So können die Betreuer nicht mal eben von einem Raum in den nächsten wechseln."

Besser ist die Situation in der Brüder-Grimm-Schule. Dort herrscht derzeit kein Engpass, da die Schule zu ihren drei Betreuungsräumen einen Container mit zwei Räumen bekommen hat. Harms: "Allerdings ist das Problem damit nur abgemildert, aber noch lange nicht gelöst."

(RP)
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