Meerbusch Hitzige Diskussion zur Straßenbeleuchtung

Meerbusch · Für zweieinhalb Stunden in der Nacht werden in Meerbusch an fünf Tagen in der Woche die Straßenlaternen ausgeschaltet. Das sorgt für anhaltende Diskussion. So auch gestern am Stand unserer Mobilen Redaktion in Büderich

 Die Nachtabschaltung war Thema bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post. Gemeinsam mit den Redakteuren Martin Röse (re.) und Anke Kronemeyer (M.) diskutierten zahlreiche RP-Leser und forderten mehrheitlich, dass das Licht wieder angeschaltet wird.

Die Nachtabschaltung war Thema bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post. Gemeinsam mit den Redakteuren Martin Röse (re.) und Anke Kronemeyer (M.) diskutierten zahlreiche RP-Leser und forderten mehrheitlich, dass das Licht wieder angeschaltet wird.

Foto: Ulli Dackweiler

Eigentlich sind die meisten dagegen, dass es nachts zwischen 1.30 und 4 Uhr kein Licht von den Straßenlaternen gibt. Die Parteien wollen aber - mit nur wenigen Ausnahmen - bei der Geld sparenden Dunkelheit bleiben, jetzt hat aber Bürgermeisterin Angelika Mielk-Westerlage einen neuen Vorstoß gewagt. Sie will sich dafür einsetzen, dass das Licht der Straßenlaternen die ganze Nacht über leuchtet. RP-Leser sagten gestern ihre Meinung.

Willi Burchartz Wenn Sie heute in der RP gelesen haben, wie viele Navis schon wieder geklaut wurden, das passiert alles nachts, wenn die Lampen aus sind. Es ist einfach ein schlechtes Gefühl, nachts durch stockdunkle Straßen zu gehen. Die Statistik gibt uns ja recht, dass Fahrzeugeinbrüche gestiegen sind.

Katharina Braun Ich musste neulich nachts auf das Kind meiner Tochter aufpassen, weil sie mit ihrem anderen Kind ins Krankenhaus musste. Um halb drei war es natürlich stockdunkel. Ich habe kaum mein Auto gefunden und hatte richtig Angst.

Joachim Brasack Auf keinen Fall nachts abschalten. Ich schlage vor, ein Spendenkonto einzurichten. Wenn jede Familie fünf Euro spendet, würde einiges zusammen kommen.

Karl Clemens Durch die abgeschalteten Lichter steigt die Kriminalität.

Dieter Werner Wenn die 1600 Leuchten, die 2010/11 erneuert wurden, auf LED-Lampen umgestellt worden wären, hätten wir diese Diskussion gar nicht.

Hans Fells Wir wohnen außerhalb des Zentrums, demzufolge ist es total dunkel, und man hat das Gefühl, es lädt Kriminelle ein. Der Sicherheit halber bin ich definitiv dafür, dass die Lampen nachts wieder an sind. Sparen ist gut, aber man sollte das mit etwas anderem kompensieren. Dafür ist Meerbusch reich genug, um anders Geld aufzutreiben.

Margit Evers Das Licht soll wieder angeschaltet werden.

Ralph Jörgens (FDP) Ich bin nicht dafür und nicht dagegen. Ich finde es gut, dass die Bürgermeisterin wieder darüber nachdenkt. Die Frage ist, ob die Einbrecher aufhören würden einzubrechen, wenn das Licht an ist. Man sollte nicht so optimistisch sein, zu glauben, dass weniger eingebrochen wird.

Susanne Nießen Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Licht abschreckt. Die Bürger hätten sicher zig Einfälle, wie man das Geld anders beschaffen könnte. Unsere Mediathek zum Beispiel. Die ist ja wirklich sehr schön, aber muss man nachts das Licht an haben?

Ulrich Mannes (Die Aktiven) Mich interessiert überhaupt nicht, dass die Stadt durch die Laternenabschaltung Geld spart. Mich interessiert ausschließlich, dass sich der Bürger dadurch nicht wohl und nicht sicher fühlt. Die Laternen müssen nachts endlich wieder angemacht werden.

Rolf C. Heidemanns Einer Stadt wie Meerbusch gebührt eine vernünftige Beleuchtungstechnik, auch in der Nacht. Es ist überfällig, dass die Nachtabschaltung zurückgenommen wird - und das sage ich als jahrzehntelanges CDU-Mitglied.

Udo Geißler Wenn die Laternen nachts aus sind, lädt das Navidiebe förmlich dazu ein, aktiv zu werden. Die Leute in Meerbusch haben Angst. Man müsste eigentlich mal eine Demo machen.

Manfred Schneider Meinem Sohn wurde sein BMW aufgebrochen, in einer Nacht, als die Laternen abgeschaltet waren. Das ist ja schön, dass die Stadt jeden Monat 5750 Euro dadurch spart. Die Reparaturkosten bei dem BMW lagen darüber. Der volkswirtschaftliche Schaden ist enorm. Mein Vorschlag: die Laternen nachts wieder anmachen, dafür von Dauerparkern Geld nehmen.

Michael Eckert (Die Linke): Die Nachtabschaltung ist sinnvoll, nicht zuletzt aus ökologischen Gründen. Allerdings trifft es zu, dass viele Leute Angst haben. Dem kommt man mit Argumenten nicht bei. Seit der Nachtabschaltung sind die Einbrüche tagsüber ums Fünffache gestiegen, die nächtlichen nur ums Dreifache. Die Bürgermeisterin springt auf eine Populismuswelle auf, wenn sie sich jetzt für eine Abkehr der Nachtabschaltung einsetzt. Ich hoffe, dass die Nachtabschaltung beibehalten wird, weil sie Energie und Geld spart.

Gerda Hormanns Ich bin dafür, die Nachtabschaltung wieder aufzuheben. Die Dunkelheit ist absolut unangenehm. Ich fühle mich nicht sicher, und wenn ich nachts mal um zwei Uhr nach Hause komme, kann ich noch nicht mal den Bürgersteig erkennen.

Kala Reck " Für Leute die spät von der Schicht kommen, zum Beispiel wie meine Frau, die am Flughafen arbeitet, ist es sehr beängstigend.

Sabine und Wolfgang Heck Die Laternen sollen wieder angeschaltet werden. Stattdessen könnte man ja gut auf die Illumination der Stadtbibliothek verzichten. Die ist völlig überflüssig. Der Dr.-Franz-Schütz-Platz ist ja nachts total leer.

Wolfgang Zgoll Das Licht muss wieder an.

Gaby Wahlicht Ich bekomme die Nachtabschaltung gar nicht mit, ich schlafe da schon immer.

Barbara Richter Die Dunkelheit ist nicht lustig, das Licht muss an.

(ak/csk/saw/mrö)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort