Meerbusch Hilfe war vergebens: Lina ist tot

Meerbusch · Die Leukämie-Erkrankung der dreijährigen Lina aus Osterath sorgte für eine Welle der Solidarität in Meerbusch und weit darüber hinaus. Es half nichts: Das Mädchen ist am Mittwoch gestorben.

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Foto: Archiv

Die an Leukämie erkrankte Lina (3) aus Osterath ist verstorben. Wie jetzt aus der Initiativgruppe "Gemeinsam für Lina" bekannt wurde, verstarb das Mädchen am Mittwochnachmittag im Universitätsklinikum Gießen. Lina hatte aufgrund der schlimmen Entwicklung ihrer Krankheit noch eine Stammzellen-"Notspende" von ihrem Vater erhalten.

Im November 2010 war Lina an einer Lungenentzündung erkrankt, bei der keine Behandlungsmethode anschlug. Kurze Zeit später erhielten die Eltern die Diagnose: Blutkrebs (Leukämie). Im September 2011 verschlimmerte sich die Situation. Eltern, Freunde und Bekannte riefen in Zusammenarbeit mit der DKMS zu einer Typisierungsaktion auf, um einen geeigneten Stammzellenspender für die Dreijährige zu finden.

Die Resonanz war gewaltig: 1416 Bürger fanden sich am 15. Oktober unter dem Motto "Gemeinsam für Lina — Lebensretter gesucht!" in der Sporthalle der Barbara-Gerretz-Schule zum Spenden von Blutproben ein. Neben den Blutabnahmen sammelten die Verantwortlichen zudem noch Spenden. Alleine an diesem Tag kamen 15 411 Euro zusammen.

Inzwischen ist die Spendensumme auf gut 60 000 Euro angewachsen. Verantwortlich für den Erfolg der Typisierungsaktion war die massive Werbung, die die ehrenamtlichen Helfer mehrere Wochen vorher in Meerbusch, Düsseldorf und anderen Städten initiierten. Alleine bei Facebook hatten sich rund 750 Bürger gefunden, die eine Teilnahme zusagten.

Lina war in diesem Jahr nicht die einzige Meerbuscherin, deren Erkrankung eine Welle der Solidarität auslöste. Für den Büdericher Schützenpräsident Hans-Georg Bodewig, der an der Knochenmarkschwäche MDS leidet, organisierten die Vereinskameraden im Frühjahr ebenfalls eine Typisierungsaktion.

Auch diese Veranstaltung (Motto "Bist Du Hans-Georgs Typ?") war zahlenmäßig ein Erfolg. Rund 650 Frauen, Männer und Jugendliche gaben Proben ab. Einige Wochen später konnte eine Spenderin gefunden werden. Allerdings nicht aus Meerbusch, sondern aus den USA.

Doch es gab einen Rückschlag. Bodewigs Körper stieß die die fremden Stammzellen wieder ab. "Er hat Anfang November eine zweite Transplantation bekommen", sagt Jürgen Wirtz, Geschäftsführer der Bruderschaft. Bodewig ist nun wieder zuhause und muss sich schonen. In einigen Wochen wird sich zeigen, ob die Transplantation letztlich erfolgreich ist.

Die Solidaritätsaktionen für Lina waren nicht umsonst: Die Daten aller Blutproben wandern in die DKMS-Datenbank. Die Chance ist relativ hoch, dass einer der Proben-Spender in den nächsten Jahren einem Leukämiekranken eine neue Lebens-Chance geben könnte.

(RP/jul)
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