Meerbusch Hilfe bei Gewalt und Mobbing

Meerbusch · An jeder Schule gibt es Täter und Opfer. Die beiden Theaterpädagogen Olaf Herzog und Ronnie Wellnitz werden am Dienstag in diese Rollen schlüpfen und auf die Schulbühne treten.

Der Tag wird so für die Schüler der Raphael-Förderschule in Strümp mit ganz viel Theater beginnen. Das Steimel-Menschner-Projekt "Stark im Konflikt" ist mit dem Stück "Tatverdächtig" in der Schule zu Gast. Eingeladen hat der Meerbuscher Club der Soroptimist International (SI).

Einen Tag lang wird Simon Steimel mit seiner Truppe nicht nur Theater spielen und den Schülern den Spiegel vorhalten. Er wird alltägliche Konfliktsituationen auch in Workshops bearbeiten.

"Wir gehen in die jeweiligen Klassen", erläutert der Düsseldorfer Theaterregisseur das Projekt. "Nach Gesprächen mit den jeweiligen Klassenlehrern haben wir die Problematiken erfahren und werden diese in den jeweiligen Klassen behandeln", sagt er. An der Förderschule wird es um Mobbing, um Lernverhalten und um Gewalt gehen, so Steimel.

Die geringe Klassenstärke an der Förderschule — zwischen acht und 14 Schülern — begünstigt das Projekt. "Mit wenigen Schülern können wir gut arbeiten", sagt Steimel. "Wir können sie individuell betreuen. Denn oft geht es um sehr persönliche Dinge."

Dafür, dass der Lerneffekt nicht verpufft, wollen in der Folge die Soroptimist sorgen. In ihren Reihen gibt es Frauen, die sich ebenfalls professionell mit Themen rund um die Persönlichkeitsentwicklung befassen.

"Unser Ziel ist es, Patenschaften zu übernehmen und Schüler nach dieser Auftaktveranstaltung weiter gezielt zu fördern", sagt Ruth Herzog, Präsidentin von Soroptimist International Meerbusch. In welcher Form das geschehen soll, ist noch offen. Darüber hinaus sucht der Club nach Möglichkeiten, Spenden zu bekommen, um weitere Projekte zu finanzieren. "Unser Leitbild sieht vor, Menschen von unterschiedlicher Herkunft und Geschlecht zu fördern und deren Entwicklungschancen zu erhöhen", so Herzog. Dieser Ansatz decke sich mit dem der Förderschule.

Steimel weiß, dass besonders diese Schulen seine Angebote gern annehmen. "Sie stehen nicht so häufig im Fokus", weiß er. Die Probleme, die es dort gibt, unterscheiden sich allerdings kaum von denen an anderen Schulen. "Mobbing gibt es genauso am Gymnasium wie auch in Realschulen", sagt er. In solchen Fällen ist es vor allen Dingen wichtig, den Kontakt des Opfers zur Gruppe wieder herzustellen. "Meist gelingt das auch", weiß Steimel aus seiner langjährigen Arbeit mit Jugendlichen.

(RP/rl)
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