Meerbusch Hessische Firma übernimmt Sozialwohnungen am Hoxhof

Meerbusch · Das Kölner Immobilien-Unternehmen Corpus Sireo ist nicht weiter in Meerbusch tätig. Bereits zum 1. Januar verkaufte die Firma ihre letzten hundert Wohnungen an der Straße Hoxhof in Büderich an die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH Hessen (GWH).

 Die neuen Hausmeister Markus Radimerski (links) und Jörg Wagner vor einem der Häuser in der Büdericher Straße Hoxhof.

Die neuen Hausmeister Markus Radimerski (links) und Jörg Wagner vor einem der Häuser in der Büdericher Straße Hoxhof.

Foto: ulli dackweiler

Stefan Bürger, Leiter der Geschäftsstelle in Kassel, und Henry Jäger, Abteilungsleiter der GWH, stellten sich den Mietern am Donnerstag bei einer kleinen Feier vor. Mit 882 Wohnungen ist das Unternehmen der größte Vermieter der Stadt. Zum Vergleich: Die Stadt vermietet 31 Wohnungen in Meerbusch. Corpus Sireo nannte keine Gründe für den Rückzug. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Meerbuscher Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage freute sich über das Geschäft. "Wir sind mehr als zufrieden, dass die GWH die Wohnungen übernimmt", sagte sie. "Zwar wollte auch Corpus Sireo für die Sanierungen Geld in die Hand nehmen — aber nicht so viel wie die GWH." Mieterhöhungen sind laut Stefan Bürger und Henry Jäger nicht geplant. Derzeit zahlen Mieter bis zu 6,30 Euro pro Quadratmeter. Zwei Wohnungen stehen noch leer. Zudem kündigte Stefan Bürger an, dass das Engagement der GWH ein langfristiges sein wird. "Sie werden uns hier so schnell nicht los", sagte er. "Hoffentlich", antwortete einer der etwa 30 anwesenden Mieter. Ob auch der Hoxhof einen neuen Namen bekommt, steht noch nicht fest. Die Böhlersiedlung, die ebenfalls der GWH gehört, nennt sich offiziell Rheineck.

Im neuen Vermieter sieht Sozialdezernentin Angelika Mielke-Westerlage "erstmalig einen Partner, der sich engagiert, viele Ideen hat und diese auch schnell umsetzt". Im April und Mai sollen die Mieter der hundert Wohnungen befragt werden, was in ihrem Viertel verbessert werden soll. Erste Vorschläge gingen bereits bei den Hausmeistern Jörg Wagner und Markus Radimerski ein. Sie sind unter der Telefonnummer 0211 416616790 erreichbar. So regen die Anwohner an, dass der eher dürftige Spielplatz (ein Schaukelpferd, eine Wippe und ein Sandkasten) in der Mitte der Siedlung einem modernen weicht. Außerdem fordern sie weitere Parkmöglichkeiten, da besonders über Nacht wild auf den Bordsteinen geparkt werden würde — und einige morgens das Problem hätten, den Wendehammer zu verlassen.

Die 882 Wohnungen in Meerbusch sollen für die GWH aber noch nicht das Ende sein. "Uns liegen aktuell zwar keine Angebote vor, aber wenn jemand Wohnungen verkaufen möchte, stehen wir für Gespräche zur Verfügung", sagte Henry Jäger. Von der Größe her liegt das Meerbuscher Areal des Unternehmens im unteren Mittelfeld. In Darmstadt zum Beispiel betreut die GHW einen Komplex von etwa 5000 Wohnungen. In NRW bewirtschaften die Hessen etwa 3600 Wohnungen. Meerbusch ist für die GWH vor allem wegen der Lage interessant. "Im Wirtschaftsraum Düsseldorf gibt es eine hohe Mietnachfrage", erklärt Stefan Bürger.

(RP/ac)
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