Kultur in Meerbusch Bustour durch das „Open-Air-Museum Niederrhein“

Meerbusch · Auf seiner Fahrt zu Skulpturen des Künstlers Michael Franke machte der Heimatverein der Erkelenzer Lande auch in Büderich, Nierst und Lank Station.

 Bildhauer Michael Franke (M., blaues Hemd) erklärt den Teilnehmern Details zum Marktbrunnen in Lank, den er gestaltet hat.

Bildhauer Michael Franke (M., blaues Hemd) erklärt den Teilnehmern Details zum Marktbrunnen in Lank, den er gestaltet hat.

Foto: RP/Monika Götz

(mgö) Kunst im öffentlichen Raum ist im gesamten Meerbuscher Stadtgebiet reichlich vertreten. Für Michael Franke gehören diese unterschiedlichen Kunstwerke zum „Open Air-Museum Niederrhein“. Einige der dort zu sehenden Skulpturen stammen von dem in Erkelenz lebenden Bildhauer. Er selbst gehört der teils in Meerbusch ansässigen Kunstfamilie Franke an und hat jetzt in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein der Erkelenzer Lande eine Bus-Tour zu Kunst-Stätten am Niederrhein organisiert.

Mit 30 Gästen war der Bus unterwegs, um 15 mit Kunstwerken von Michael Franke bestückte Plätze anzufahren und sich anhand eines Begleitbuches zu informieren. Dort aufgeführt waren unter anderem im Meerbuscher Stadtgebiet von Michael Franke erstellte Skulpturen wie der Kinderspielbrunnen an der Dorfstraße, die Pajas-Figur in Nierst und der Marktbrunnen auf dem historischen Markt in Lank-Latum. Hier legte die Gruppe eine Pause ein. Bevor es in den Biergarten der Alten Weinschenke zum Mittagessen ging, gab’s für die Kunstinteressierten aus Erkelenz – unter ihnen der Vorsitzende des dortigen Heimatvereins Günther Merkens sowie Geschäftsführer Theo Goertz – interessante Details über den 1989 von Michael Franke errichteten bronzenen Marktbrunnen zu hören.

„Die Gestaltung der Figuren nimmt Bezug auf die Ortsgeschichte. Um den Brunnen herum sitzen und stehen die Lanker Originale Stina, Trina und Drickes“, so der Künstler. Diese Figuren sind auch bei Besuchern aller Generationen beliebt – deutlich sind auf den Köpfen der Figuren Spuren vom Darüberstreichen zu sehen. Franke erklärte auch die dargestellte Szene mit den Körben voller Spargel, Erdbeeren und sauren Kirschen und die dazugehörigen plattdeutschen Sprüche: „Einige Motive gehören zum Wappen des ehemaligen Amtes Lank.“ Dieses Wappen – ebenfalls eine Arbeit von Michael Franke – ist auch auf den Pollern rund um den Kirchplatz angebracht. Sehenswert und deshalb zum Rundgang gehörend ist vor der St. Stephanuskirche ein Bronzerelief als Hinweis auf die archäologischen Spuren der Vorgängerkirchen. Trotz der vielfältigen Erklärungen gab es aus der Gäste-Runde Fragen. Antworten darauf wusste Franz Jürgens, der sich als Vorsitzender des Heimatkreis Lank um den Ablauf des Programms der Gäste gekümmert und sich mit Geschäftsführerin Silke Felkl und Beiratsmitglied Thomas Günther mit Michael Franke verabredet hatte.

Jürgens begrüßte die Besucher aus Erkelenz „auf dem schönsten Marktplatz Meerbuschs“ und gab ihnen zusätzliche Einblicke auch in die Geschichte rund um den im 12. Jahrhundert errichteten Kirchturm und die spätere Kirchplatzgestaltung durch den Heimatkreis.

Die beiden der Heimat eng verbundenen Vereine aus Meerbusch und Erkelenz hoffen auf eine Fortsetzung des Austauschs. „Vielleicht darf ich bei anderer Gelegenheit mehr über unseren schönen Ort erzählen“, war von Franz Jürgens zu hören. Auch Michael Franke zeigte sich zufrieden: „Ich finde es gut, dass die Geschichte dieser Skulpturen vom Künstler selbst erzählt werden kann. Alle waren von der Tages-Tour mit Halt auch in Neersen, Wickrath oder Kempen begeistert.“

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