Meerbusch Heilige Namenspatrone

Düsseldorf · St. Mauritius und St. Elisabeth: Beide Meerbuscher Kliniken sind nach Heiligen benannt. Die Namensgebung soll mehr als bloßes Etikett sein. Die Häuser gehen sehr bewusst mit dem Bezug zum jeweiligen Heiligen um.

OSTERATH/Lank-LATUM Der Glauben an die himmlischen Beschützer war und ist besonders am traditionell katholisch geprägten Niederrhein stark. Die Namen von Heiligen sind im Meerbuscher Stadtbild äußerst präsent. Auch die beiden Krankenhäuser führen Heilige als Namenspatrone: Die St.-Mautritius-Therapieklinik in Osterath und das Rheinische Rheumazentrum St. Elisabeth in Lank-Latum.

Der Bezug zum Heiligen soll in beiden Häusern nicht bloßes Etikett sein. Der Geschichte des Namenspatrons der Therapieklinik ist auf den ersten Blick überraschend, gilt doch St. Mauritius (gestorben um 300) als Schutzherr des Heeres, der Waffenschmiede und der Pferde. Mauritius soll Befehlshaber der "thebäischen" Legion gewesen sein, einer vorwiegend aus Ägyptern bestehenden römischen Armee, die im Gebiet der heutigen Schweiz eingesetzt war. Der Überlieferung nach weigerten sich der Offizier und seine Männer, gegen Christen vorzugehen und wurden deshalb hingerichtet.

"Auch die Reha ist ein kämpferischer Prozess", sagt Martin Schicht, Sprecher des Verbunds Katholischer Kliniken, des Trägers. Nur gehe es dabei eben darum, Gesundheit und Lebensqualität wieder herzustellen. Oft sei dabei auch enorme Zähigkeit und Geduld erforderlich, Eigenschaften die man Pferden nachsage. So sei der Heilige Mauritius eine passende Wahl als Patron der Therapieklinik. Sein Namenstag, der 22. September, werde jedes Jahr mit einer Messe in der hauseigenen Kapelle gefeiert. Trotz des Heiligen im Namen sei der Raum übrigens so neutral eingerichtet, dass auch Protestanten und Moslems dort beten können.

Erinnerung an das Rosenwunder

Beim Rheumazentrum St. Elisabeth ist der Zusammenhang zwischen Namenspatronin und Arbeit des Hauses naheliegender. Die Heilige Elisabeth (1207-1231) gilt bei Katholiken (und auch Protestanten) als Sinnbild der Nächstenliebe. Die Tochter des ungarischen Königs wurde per Heirat zur Landgräfin von Thüringen. Sie gründete Spitäler (etwa in Marburg) und kümmerte sich bis zu ihrem frühen Tod um Leprakranke, Arme und andere Bedürftige.

Im Foyer der Klinik erinnert ein Relief an die Heilige, deren Namenstag mit einem Wortgottesdienst in der gefeiert wird. Immer wieder legen Besucher auch Rosen in der Kapelle ab – eine Erinnerung an das Rosenwunder. Dabei soll sich der Inhalt eines Brotkorbs, den Elisabeth gegen den Willen ihres Gatten an Arme verteilen wollte, in Rosen verwandelt haben, als ihr Mann sie zu erwischen drohte.

Träger des Rheumazentrums ist die St.-Franziskus-Stiftung Münster, die sich eng an die Traditionen des Franz von Assisi anlehnt, der wiederum auch die Heilige Elisabeth beeinflusste.

Viele Jahrzehnte lang prägten Franziskaner-Schwestern das Bild des 1903 eröffneten Krankenhauses. Heute ist immer noch eine von ihnen, Schwester Linata. in der Pflege tätig.

(RP)
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