Brauchtum Der Countdown läuft in Osterath

Meerbusch · Für den reibungslosen Ablauf des Schützenfestes im September sind General und Major verantwortlich. Sie haben schon einen Großteil der Vorbereitungen hinter sich und freuen sich, bald endlich wieder feiern zu können.

Die Uniformen hängen noch im Schrank. Andreas Hoppe (links) und Stefan Mosch arbeiten ganz in zivil eine lange Organisations-Liste vor dem Schützenfest im September ab.

Die Uniformen hängen noch im Schrank. Andreas Hoppe (links) und Stefan Mosch arbeiten ganz in zivil eine lange Organisations-Liste vor dem Schützenfest im September ab.

Foto: male

Noch ist im Hause Hoppe am Bömmershofer Weg in Osterath alles relativ ruhig. Doch die frische, in Folie eingepackte Uniform an der Garderobe verrät, dass es nicht mehr lange dauern kann bis die Schützen wieder durch den Ort marschieren. Auf der Homepage des Heimat- und Schützenbundes Osterath (HSB) zählt bereits eine Uhr die Tage, Stunden und Minuten bis zum Start am 16. September runter.

General Andreas Hoppe hat sich dennoch so kurz vor dem Fest Verstärkung mit ins Haus geholt. Gemeinsam mit Platzmajor Stefan Mosch (55) fiebert er dem Fest entgegen, das nach vierjähriger Pause nun endlich wieder stattfinden kann. „Normalerweise feiern wir in einem Zwei-Jahres-Rhythmus“, sagt Stefan Mosch. Doch Corona hat auch den Osterather Schützen einen Strich durch die Rechnung gemacht und Schützenkönig Uwe Schweitzer eine vierjährige Amtszeit beschert. 2018 hatte er den Vogel abgeschossen und musste nun vier Jahre auf seinen großen Tag warten, an dem er und seine Königin Manuela von den Schützenbrüdern „auf Händen getragen“ wird.

Damit an diesem Tag alles reibungslos abläuft, stehen Mosch und Hoppe in den Startlöchern. Der Regimentskommandeur Hoppe und Platzmajor Mosch tragen an den vier Festtagen Verantwortung für 700 Schützen und 300 Musiker. Dabei müssen weder Vorstand noch Kommandeure ins Blaue hinein planen. „Wir haben detailliert Ablaufpläne, die minutiös ausweisen, was wann zu tun ist“, sagt der 63 Jahre alte Landwirt Andreas Hoppe.

Beeilen mussten sich die Organisatoren zum Beispiel Anfang des Jahres mit der Bestellung von Kutschen und rund 60 Leih-Pferden. Erst im Februar war auf einer Klausurtagung und später auf der Mitgliederversammlung beschlossen worden, das Schützenfest in diesem Jahr in Angriff zu nehmen. Eine gute Entscheidung, sagen Mosch und Hoppe. Denn an einschränkende Corona-Regel muss nicht gedacht werden: „Dennoch sollten wir Abstand halten“, sagt Hoppe. Kosten verursacht Corona dennoch. So müssen seit der Pandemie die Biergläser im Festzelt heiß gespült werden und danach wieder abkühlen, damit der kühle Gerstensaft auch schmeckt. Vor Corona reichte noch eine kurze Kaltspülung aus.

Vor ein paar Tagen haben die beiden schon ein Probemarschieren im Rathauspark mit rund 150 Schützen und einigen Musikanten organisiert, da es gerade dort, wo der Große Zapfenstreich stattfinden wird, einen anderen Ablauf geben wird. Probe bestanden! Haken dran. So arbeiten Vorstand und Stabsmitarbeiter die Orga-Liste ab: Andreas Hoppe muss in den nächsten Tagen mit dem Patronenfangkorb zur Abnahme durch die Kreispolizeibehörde. Auch an den Festtagen sind die beiden tagsüber immer hoch zu Ross im Einsatz. „Neben anderen organisatorischen Dingen halte ich Wege für die Kaltblüter frei“, sagt Mosch. Auch die Beförderung einiger Schützen nehmen die beiden am Samstag und Sonntag beim Frühschoppen vor.

Erst eine Woche vor dem Fest beginnt der persönliche Countdown von General und Major. Da werden die Arbeit auf dem Feld und in der Vertriebsabteilung zur Nebensache.

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