Meerbusch Haus Meer - die Gebäude

Meerbusch · Auf dem Gelände von Haus Meer gibt es viele Gebäude, nicht nur die Wirtschaftsgebäude des Schlosses, die unter Denkmalschutz stehen. Das Teehäuschen aus dem Jahr 1850 beispielsweise gilt als Wahrzeichen der Stadt.

 Das Teehäuschen wurde vor 18 Jahren hellrosa gestrichen.

Das Teehäuschen wurde vor 18 Jahren hellrosa gestrichen.

Foto: U.D.

Von weitem sieht es aus, als wäre es eine kleine Kapelle. Das mag unter anderem daran liegen, dass für den Bau Abbruchmaterial verwendet wurde, darunter viele Bauteile aus der ehemaligen Klosterkirche.

Der Gartenpavillon hat zwei Stockwerke, die durch zwei Außentreppen miteinander verbunden sind. Der achteckige Bau ist mit einer Dachkuppel und vier kleinen Giebeln ausgestattet. Auf jeder Wandfläche befinden sich spitzgiebelige Fenster. Auf der Kuppel ist eine Dachlaterne angebracht, die eine Wetterfahne mit einem Reiher, dem Wappentier der Familie von der Leyen, trägt. Der Pavillon verfiel zusehends, bekam 1957 jedoch ein neues Schieferdach. Ende der 60er Jahre wurden schließlich der Putz und die Säulen erneuert. 1994 wurde der Pavillon in Altrosa gestrichen.

Ein wichtiges Dokument aus der Vergangenheit ist auch der Eiskeller auf dem Gelände von Haus Meer. Das unterirdische Bauwerk, das ab 1865 in drei Bausphasen entstand, wurde zum Aufbewahren von Eis genutzt. Mehrere Schleusentüren verhinderten das Eindringen von Warmluft in den kalten Keller.

Zum Haus Meer gehörten seit 1183 auch zwei Wassermühlen, die am Mühlenbach lagen. Die Ölmühle stellte 1865 den Betrieb ein, weil der Bach zu wenig Wasser führte. Die Kornmühle produzierte bis 1902. Sie wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben schwer beschädigt und 1953 abgerissen.

1996 wurden bei Ausgrabungen auf dem Gelände Keramiken aus der Bronzezeit, römische Fußböden, Mauern und Gewölbeansätze aus der Klosterzeit gefunden wurden. Aus diesem Grund wurde das gesamte Gelände 1998 in die Liste der Bodendenkmäler der Stadt Meerbusch aufgenommen.

Im Auftrag der Stadt Meerbusch erstellte die Fachhochschule Köln von 2001 bis 2002 ein Gutachten zur baulichen, archäologischen und gartenhistorischen Bewertung, in dem das gesamte Gelände als denkmalwürdig bewertet wird. 2004 wurde Haus Meer in die Denkmalliste der Stadt Meerbusch aufgenommen.

(RP/ila)
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