Meerbusch Hauptschule: Es wird eng

Düsseldorf · Anmeldezahlen: Lediglich 15 Meerbuscher wollen noch zur Hauptschule. Die Mindest-Klassenstärke von 18 wird nur durch drei junge Willicher erreicht. Die Gesamtschule (117 Plätze) musste dagegen 96 Kinder abweisen.

Was für Pennäler der Zeugnistag ist, ist für Schulleiter der Tag, an dem die Anmeldezahlen bekannt gegeben werden. Das Ergebnis für Meerbusch lässt sich etwa so zusammenfassen: Die Nachfrage nach Gesamtschulplätzen ist weiter fast doppelt so groß wie das Angebot, beide Gymnasien und die Realschule sind stabil — doch die Hauptschule Osterath muss langsam zittern.

Nur noch 15 junge Meerbuscher wollen die Hauptschule besuchen. Dazu kommen noch drei Willicher. Somit zählt die Schule am Wienenweg 18 Anmeldungen von angehenden Fünfklässlern, acht weniger als im laufenden Schuljahr. Das ist das Minimum, um überhaupt eine Eingangsklasse zu bilden. Der Rückgang dürfte der Diskussion um eine denkbare Zusammenlegung von Haupt- und Realschule neue Nahrung geben. Im Schulentwicklungsplan ist der Erhalt der Schule mindestens bis 2016 vorgesehen.

Schulleiterin Ulrike Attenberger weist darauf hin, dass die Zahlen noch nicht endgültig sind. Außerdem bekomme die Schule in der Klasse sieben jeweils Zulauf durch Schüler, die von anderen Schulen an die Hauptschule wechseln. Das reichte bisher immer zur Gründung einer weiteren Klasse.

Schuldezernentin Angelika Mielke Westerlage betont, dass die Entwicklung nichts mit der Qualität der Arbeit an der Hauptschule zu tun habe: "Die Hauptschule hat einen guten Ruf." Die Gründe lägen eher in der Meerbuscher Sozialstruktur. In der "Stadt der Millionäre" gibt es einen ungewöhnlich starken Trend hin zum Gymnasium und weg von der Hauptschule. Während im NRW-Schnitt 37,7 Prozent der Fünftklässler ein Gymnasium besuchen und 13,3 Prozent eine Hauptschule, entschieden sich bei den jungen Meerbuschern 58,4 Prozent fürs Gymnasium und nur 3,8 Prozent für die Hauptschule.

Rund 100 angehende Gymnasiasten wechseln übrigens nach Düsseldorf und Krefeld. 65 Schüler umliegender Städte kommen im Gegenzug nach Meerbusch. Von diesem Zuzug profitiert besonders die Realschule: Unter den 115 neu dort angemeldeten Schülern sind 36 Willicher.

Beim Vergleich der beiden Gymnasien hat erneut das Mataré die Nase vorn mit 131 Anmeldungen im Vergleich zu 110 beim Meerbusch- Gymnasium. Ginge es nach den Eltern müsste die Stadt erheblich mehr Gesamtschulplätze anbieten. 213 Kinder bewarben sich um einen der 117 Plätze der Büdericher Maria-Montessori-Gesamtschule. 96 mussten abgelehnt werden.

Die Politik wird sich am 13. April mit den Folgen der Zahlen beschäftigen. Auf Einladung der Verwaltung soll dann ein Experte Gedanken zur künftigen Schulentwicklung vorstellen.

(RP)
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