Teurer als gedacht Schlussbericht: Verwaltung will aus Hallenbad-Sanierung lernen

(ena) Im Hallenbad an der Friedenstraße in Büderich ziehen längst wieder Schwimmer ihre Bahnen; Ende September 2017 wurde das sanierte Bad wieder geöffnet. Aber weil bei dem seit Jahren für Stadt und Verwaltung größten geplanten und realisierten Bauprojekt einiges nicht so gelaufen ist wie geplant, zieht die Verwaltung ihre Konsequenzen aus dem aktuellen Schlusscontrolling-Bericht und will es künftig besser machen.

Hallenbad-Sanierung in Meerbusch: Schlussbericht zur Sanierung ist da
Foto: RP/Endermann

„Das war ein sehr schwieriger, langer Prozess“, sagte Claus Klein, Bereichsleiter Service und Immobilien, als er den Bericht nun vorstellte. „Wir haben mehr als vier Jahre diskutiert, geplant und gebaut.“

Das Feedback der Besucher sei positiv, die Besucherzahlen gut. Aber: „Bei künftigen Groß-Projekten wie diesem werden wir realistischer an die Sache rangehen und den Unsicherheitsfaktor für die Baukosten direkt mit einrechnen, damit wir eine Kostenreserve für Unvorhergesehenes haben“, sagte Klein.

Die Bauarbeiten am Meerbad hätten sich auch deshalb in die Länge gezogen, weil oft schlicht zu wenig Handwerker auf der Baustelle waren, sagt Klein. Die Baukonjunktur zog zeitgleich mit Beginn der Arbeiten im Frühjahr 2016 stark an. „Das hatte in einigen Gewerken zur Folge, dass die Firmen die Baustellen entgegen der Planung mit weniger Bauarbeitern besetzten.“

Manchmal sei der Baubeginn einfach nicht eingehalten worden, manche Abstimmungen hätten sich verzögert. Zum Übergabetermin im September 2017 sei es deshalb richtig hektisch geworden, und auch nach der Eröffnung waren über Monate hinweg Restarbeiten nötig. Klein bemängelte auch, dass viele Ausschreibungen nicht an Meerbuscher Firmen oder wenigstens an Firmen aus der Region gegangen seien. „Da kommt beispielsweise eine Firma aus Papenburg, um eine Tür zu liefern. Das bedauern wir.“

Bei den Politikern kommt das sanierte Bad auf jeden Fall gut an – trotz Kostensteigerung und Gesamtkosten von rund 7,5 Millionen Euro. Heidemarie Niegeloh (SPD) sagte: „Das Bad ist modern, man fühlt sich wohl. Trotz Preissteigerung hätten wir für das Geld kein neues Bad bekommen.“

Folgende Punkte will die Verwaltung künftig bei Groß-Projekten beachten: Baurisiken und Baupreissteigerungen einrechnen, genug Vorlauf für die Planungsphase planen, Zeitpuffer von mindestens drei bis vier Monaten zwischen Auftragsvergabe und Baubeginn sowie ausreichend Bauzeit planen.

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