Meerbusch Hallenbad: Auch ein Neubau kommt in Frage

Meerbusch · Was wird aus dem Städtischen Hallenbad an der Friedenstraße in Büderich? Sanierung oder Neubau, das ist die Frage, die nun ein Gutachter beantworten soll. Einstimmig votierten die Mitglieder des Sportausschusses dafür, die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen damit zu beauftragen.

Zuvor hatte deren Geschäftsführer Dr. Christian Ochsenbauer die Ergebnisse seiner ersten Untersuchung der Sportstätte vorgetragen. In Kurzform lassen sich die Resultate in vier Sätzen formulieren: Die Eintrittspreise scheinen zu niedrig. Der Aufwand für Instandhaltung ist überdurchschnittlich hoch. Die Kommune bezahlt zu viel für den Wasserbezug, und der Heizenergieverbrauch sprenge jedes Maß. Die positive Nachricht: Als Sport- und Gesundheitsbad hat es seine Berechtigung und wird gut besucht.

Der Erhalt eines Städtischen Bades steht auch grundsätzlich nicht in Frage. Ochsenbauers Fachleute werden jetzt bis zur nächsten Sitzung am 16. November ermittelt, wie hoch der Sanierungs- oder auch Modernisierungbedarf ist.

Die definitive Wahrheit bekomme man aber erst nach der Sanierung, erklärte er und spielte damit auf mitunter unangenehme Überraschungen vieler Bauherrn während der Bauzeit an. "Sollte die Summe das Eineinhalbfache des Zeitwerts ausmachen, lohnt sich eine Sanierung nicht", sagte der Experte über das 45 Jahre alte Gebäude. Dann sei ein Hallenbadneubau für die Kommune wirtschaftlicher.

Über das Investitionsvolumen wollte Ochsenbauer in der öffentlichen Sitzung nichts sagen. Nach RP-Informationen fallen dafür zwischen zwölf und 15 Millionen Euro an. Darüber hinaus ergeben sich für einen Neubau weitere Fragen. Zum Beispiel die nach dem optimalen Standort. Das zentral gelegene Grundstück in Büderich ließe sich sicherlich profitabel vermarkten. Ob Büderich oder ein anderer Stadtteil in Frage käme, ist offen. Für die Schüler, die in der Hallenbadstatistik mit rund 45 000 Besuchen zum Sportunterricht auftauchen, spielt der Standort eine untergeordnete Rolle.

Ochsenbauer warnte ferner, am bedarf vorbei zu planen — unabhängig davon, ob saniert oder neu gebaut werden sollte. Wie Sport- und schuldezernentin Angelika Mielke-Westerlage im RP-Gespräch mitteilte, sei es lediglich der eigentliche Badebetrieb, der Umsatz mache.

Am 3. Oktober findet im Hallenbad das Meerbuscher Fest des Sports statt.

(RP/rl)
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