Neubau an der Uerdinger Straße GWG baut 12 barrierefreie Wohnungen

An der Uerdinger Straße in Lank-Latum entstehen zwei Mehrfamilienhäuser mit je sechs Wohnungen zwischen 67 und 116 Quadratmeter. In 14 Monaten sollen die ersten Mieter einziehen können. Donnerstag wurde der Grundstein gelegt.

 Falk Figgmeier (Techn. Prokurist GWG), Günter Werner (Aufsichtsratsvorsitzender GWG), Architekt Martin Sulke, Michael Ach (Vorstand GWG), sein Vorgänger Diether Thelen und Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (v.l.n.r.).  RP-Fotos (4): ena

Falk Figgmeier (Techn. Prokurist GWG), Günter Werner (Aufsichtsratsvorsitzender GWG), Architekt Martin Sulke, Michael Ach (Vorstand GWG), sein Vorgänger Diether Thelen und Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage (v.l.n.r.). RP-Fotos (4): ena

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Und Geduld lohnt sich doch. Das beweist das aktuelle Bauprojekt der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (GWG) an der Uerdinger Straße in Lank-Latum. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die GWG das 2561 Quadratmeter große Grundstück erworben. Zwischendurch standen dort kleinere Häuser, die aber irgendwann wieder abgebrochen wurden. In den vergangenen 20 Jahren jedoch – vielleicht sogar noch länger, wie GWG-Vorstand Michael Ach vermutet, war dort einfach nur Wiese.

     GWG-Vorstand Michael Ach und Architekt Martin Sulke samt Zeitkapsel.

GWG-Vorstand Michael Ach und Architekt Martin Sulke samt Zeitkapsel.

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„Wir konnten dort all die Jahre nicht bauen, weil es Probleme mit der Erschließung gab“, erzählt Michael Ach. „Aber mein Vorgänger Diether Thelen hat es schließlich in 17 Amtsjahren geschafft, so dass nun doch dort gebaut werden kann.“ Gemeinsam mit der Stadtverwaltung Meerbusch habe man die Probleme lösen können, Ende Oktober war Baubeginn. „Es läuft gut bislang“, sagt Michael Ach. „Beim vorderen Haus sind wir sogar schon aus dem Keller raus.“

 In der Baugrube des hinteren Hauses, das die Hausnummer 172 bekommt, liegt die Bodenplatte, auch der Keller ist fast fertig.

In der Baugrube des hinteren Hauses, das die Hausnummer 172 bekommt, liegt die Bodenplatte, auch der Keller ist fast fertig.

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Das entsteht derzeit auf den Grundstücken Uerdinger Straße 170 und 172: Zwei quer hintereinander, leicht versetzt stehende Mehrfamilienhäuser mit jeweils sechs barrierefreien Wohnungen in Wohnungsgrößen zwischen 67 und 116 Quadratmeter. Die sechs Wohnungen je Haus verteilen sich so: Im Erdgeschoss gibt es eine rollstuhlgerechte Zwei-Zimmer-Wohnung (67 qm) und eine Vierzimmerwohnung (116 qm). Im Obergeschoss sind zwei Drei-Zimmer-Wohnungen (je 89 qm) und im voll ausgebauten Dachgeschoss sind zwei Zwei-Zimmer-Wohnungen (je75 qm). Zu den Erdgeschosswohnungen gehört eine Terrasse, im Obergeschoss gibt es Balkone Richtung Westen und im Dachgeschoss eine Dachterrasse.

 Anfang Oktober war Baubeginn auf dem Grundstück Uerdinger Straße.

Anfang Oktober war Baubeginn auf dem Grundstück Uerdinger Straße.

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Der Krefelder Architekt Martin Sulke erklärt: Die beiden baugleichen, voll unterkellerten Häuser haben jeweils zwei Vollgeschosse und ein zurückspringendes Dachgeschoss. „Sie wirken wie zweigeschossige Gebäude, haben aber ein komplett ausgebautes Dachgeschoss.“ Für das Mauerwerk werden die in der Region üblichen Klinkerriemchen verwendet, kündigte er an. Das Dachgeschoss ist mit hellgrauen Eternitplatten verblendet. Außerdem gibt es in jedem Haus einen Großraum-Aufzug, in dem die Mieter beispielsweise auch bequem ihre Fahrräder in den Keller bringen können.

Der Beitrag in Sachen Klimaschutz: Die Heizenergieversorgung der Häuser erfolgt über eine Erdwärmepumpe. Alle zwölf Wohnungen haben Fußbodenheizung sowie eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. „Damit erfüllen sie die Kriterien des Passivhausstandards“, betont Sulke und ergänzt: „Über die Fußbodenheizung ist im Sommer auch eine Kühlung der Wohnungen möglich.“ Zu beiden Mehrfamilienhäusern gehören insgesamt 18 Stellplätze, die das Grundstück zur Straße hin „abschließen“. Die Stellplätze sind überdacht und bekommen begrünte Dächer. Auch an Leerrohre für E-Ladestationen haben die Planer gedacht. Kleine Information für Fußgänger: Bis in den Lanker Ortskern sind es zwölf Minuten Fußweg, weiß GWG-Sprecher Peter Bauland.

In etwa 14 Monaten sollen die ersten Mieter einziehen, die sich laut GWG-Aufsichtsratsvorsitzendem Günter Werner auf „einen Mietpreis im unteren Bereich des ortsüblichen Rahmens“ einstellen können, heißt: zwölf Euro pro Quadratmeter. Das Bauvorhaben ist frei finanziert und steht damit allen Wohnungssuchenden zur Verfügung. Werner: „Bezahlbarer Wohnraum ist rund um Düsseldorf ein knappes Gut, wir möchten etwas dafür tun.“ Besonders bei Senioren und Familien sei die Nachfrage in Meerbusch groß.

Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, die am Donnerstag bei der Grundsteinlegung dabei war, bedankte sich für das Engagement und die verlässliche Zusammenarbeit mit der GWG, die aktuell noch in Osterath und Büderich baut und in Strümp ein Projekt für Ende 2020 plant. „Die GWG leistet einen Beitrag zur Behebung des Wohnraummangels in der Stadt“, so Mielke-Westerlage, die auch gleich die aktuelle Einwohnerzahl Meerbuschs parat hatte: 58.011. Die Verwaltungschefin lobte zudem die Pläne von Architekt Sulke und bezeichnete die beiden Mietshäuser als „Gebäude für die gutbürgerliche Mitte“.

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