Saisonende auf dem Campingplatz „Ein Jahrhundertsommer für Camper“

Meerbusch · Nachdem Corona und vor allem das Hochwasser das vergangene Jahr für die Betreiber des Campingplatzes in Langst-Kierst erschwert hatten, war der zurückliegende Sommer einer des besten seit Jahren.

Rainer Breitbach, Gonzalo Zapata und Markus Brix (v.l.) haben eine erfolgreiche Saison hinter sich.

Rainer Breitbach, Gonzalo Zapata und Markus Brix (v.l.) haben eine erfolgreiche Saison hinter sich.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die Saison 2021 war für Rainer Breitbach und seinen Partner Markus Brix eine Katastrophe. Die Flutkatastrophe hatte den Campingplatz und einige Gebäude am Rheinufer komplett unter Wasser gesetzt. Da die beiden Platzbetreiber das Gelände hatten frühzeitig räumen lassen, kamen keine Menschen zu Schaden. Aber wahnsinnig viel Arbeit, Dreck und Schmutz und Verdienstausfälle hatten den beiden im vergangenen Jahr arg zugesetzt. „Für die Jahrhundertflut sind wir in diesem Jahr mit einem Jahrhundertsommer für die Camper belohnt worden“, resümiert Rainer Breitbach die Saison, die jetzt am 4. Oktober zu Ende ging.

Campen, Wohnmobile und Wohnwagen sind voll im Trend. Das haben auch Breitbach und Brix gemerkt. „Wir haben unsere Dauerstellplätze auf 145 erhöht“, sagt Breitbach. Und die waren die ganze Saison über belegt. 2019 hatte der Platz am Rheinufer von Langst-Kierst nur 75 Plätze für Freiluftfreunde im Angebot. Der stetige Zuwachs an neuen Campingfreunden, die sich während der Pandemie Wohnwagen und Wohnmobile angeschafft haben, scheint aber den Zenit überschritten zu haben. Dies haben Gäste und Aussteller erzählt, die während der Caravanmesse in Düsseldorf in Meerbusch übernachtet haben. „Das war auch zu erwarten. Der Boom kann ja nicht ewig so weiter gehen“, sagt Breitbach. Die Branche werde sich in Zukunft wieder normalisieren. Aber den beiden Betreibern auch eine angenehme Zukunft bereiten.

Das Wetter hat in den Monaten von April bis Oktober zu 100 Prozent für die Gäste mitgespielt. Die Stimmung unter den teilweise bis zu 700 Menschen auf dem Platz sei durchweg gut gewesen. Es habe keine nennenswerten Vorfälle gegeben. „Klar, müssen wir nachts manchmal raus, wenn sich Zeltnachbarn von anderen Gästen gestört fühlen, wenn zu lange laut erzählt wird. Aber das ist so, wenn Menschenmassen aufeinander treffen“, sagt Breitbach und betont, dass Rheincamping kein Partyplatz sei. Dort kommen die Urlauber hin, um sich zu entspannen und in der Natur zu erholen.

Und das konnten die Gäste aller Altersklassen in dieser Saison, die im April gestartet war, ohne Maske und Coronaregeln. Doch nicht nur Dauer- und Touristencamper schätzen den Platz mit der spanischen Strandbar, sondern auch Firmen wie Vodafone und Mercedes, die hier ihre Teambildungs-Seminare veranstalten. Die Strandbar ist auch für Nicht-Platzgäste ein beliebter Anziehungspunkt. Fähr-Passagiere machen hier gern bei Tapas und spanischen Getränken Halt. Im Juni und Juli zum Abschluss des Kindergartenjahres oder des Schuljahres bevölkern Jungen und Mädchen den Platz gemeinsam mit Eltern und Lehrern. Dann wird gezeltet, Lagerfeuer gemacht und Stockbrot gebacken um die Zeit im Kindergarten der in der Schule richtig zu feiern.

Im Juli hatte das Rhein-Hochwasser den Campingplatz unter Wasser gesetzt und große Schäden angerichtet.

Im Juli hatte das Rhein-Hochwasser den Campingplatz unter Wasser gesetzt und große Schäden angerichtet.

Foto: RP/Dominik Schneider

Spätestens Anfang nächster Woche wollen die Betreiber mit dem Abbau der gesamten Anlage fertig sein – ein eventuelles Winterhochwasser soll keinen Schaden anrichten können. „Dann geht es nach Hause“, sagt Breitbach, der mit seinem Partner Markus Brix in Andalusien beheimatet ist. Bei sonnigem Wetter werden sich die beiden bis zum April 2023 in Spanien erholen. Dann beginnt eine neue Saison auf dem Rheincampingplatz im Landschaftsschutzgebiet am Fähranleger. Reservierungen für die neue Saison werden nach der Veröffentlichung der neuen Preisliste ab Januar 2023 entgegengenommen.

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